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9. Kamenzer Nacht der Kirchen und Museen


12. Mai 2017

Neben Klosterkirche auch Hauptkirche St. Marien und Katechismuskirche geöffnet

KAMENZ - An elf Orten in Kamenz werden am Sonnabend, 13. Mai, ab 18:00 Uhr die Türen nicht nach den üblichen Öffnungszeiten verschlossen, im Gegenteil, dann geht es erst richtig los. Die beteiligten Kamenzer Kirchen, Museen und Vereine begrüßen wieder zur Nacht der Kirchen und Museen, und zwar schon zum 9. Mal. 35 Angebote gibt es, die vom Theater über Führungen und Lesungen bis zu kultigen Musikklängen reichen.

So gibt es erstaunliche Verbindungen, die Kamenz in Geschichte und Gegenwart mit der Welt eingegangen ist und die bis heute ihre Identität prägen. Zu erleben ist dies an Rundgängen, wie vom Tal der Elster, wo die ursprünglichen Wurzeln der Stadt liegen. Dieser Stadtrundgang führt von der katholischen Kirche der Stadt entlang an den sichtbaren und erinnerten Zeugnissen der katholischen Kamenzer Geschichte bis hin zur Klosterkirche St. Annen, dem Symbol von Bikonfessionalität und eines vergleichsweise friedlichen Umgangs der Konfessionen miteinander.

Im Sakralmuseum (Klosterkirche) macht die Sonderausstellung anhand des Bilderpaares ›Gesetz und Gnade‹ das neue Menschenbild der Reformation nachvollziehbar und im Lessing-Museum erfährt man Interessantes aus Lessings Jugend. Ein Brückenschlag führt in die Literatur der Gegenwart, hin zu unterhaltsamen Texten des Italieners Umberto Eco.

Als ein Beitrag zur Stadtgeschichte gibt es im Malzhaus (Zwingerstraße 9) um 21:00 Uhr eine Führung zu „Lessing, Luther und die Reformation in der Oberlausitz“ mit Museumkurator Matthias Hanke. Schon im 16. Jahrhundert entstand im Gefolge der weitgehenden, aber nicht flächendeckenden Reformation in der Oberlausitz ein bikonfessionelles Gebiet. In dieser spezifischen Ausprägung war das einzigartig in Deutschland. Die Oberlausitz schlug damit einen Sonderweg ein, der ihre Menschen bis in die Gegenwart hinein prägte und prägt. So mischen sich hier bis heute evangelische und katholische Gebiete auf engem Raum. Letztlich entstand in der Oberlausitz eine gelebte religiöse Toleranz, die auch den in Kamenz geborenen Gotthold Ephraim Lessing nicht unbeeindruckt ließ.

Die gegenüber der Hauptkirche St. Marien stehende Katechismuskirche ist eine Kapellenstiftung aus dem 14. Jahrhundert, die 1724 in der heute noch erhaltenen Ausstattung erneuert wurde. Um 19:00 Uhr wird eine Führung mit Michael Nicolaus stattfinden, danach Textlesung mit  Elfie Jatzke aus der Kamenzer Stadtgeschichte und zu Martin Luther. Darüber hinaus ist die Katechismuskirche von 18:00 bis 22:00 als Ort der Stille geöffnet.

Weithin bestimmt der Turm der Hauptkirche St. Marien die Silhouette der Stadt. St. Marien, erbaut im 15. Jahrhundert, ist die Gottesdienststätte der Ev.-Luth. Kirchgemeinde. Viele kostbare Ausstattungsstücke beherbergt sie in ihren Mauern. Um 18:00 Uhr geht es um die „Schätze in der Hauptkirche“ mit Pfarrer Michael Gärtner und Frank Boßmann für Kinder und ihre Eltern.
 KMD Michael Pöche erklärt die Walcker-Orgel in St. Marien, die neben der Orgel in der Annenkirche in Annaberg die zweite große in Sachsen erhaltene Orgel der im 19. Jahrhundert berühmten Orgelbaufirma Walcker ist. Eine der größten erhaltenen Orgeln dieser Firma steht im Dom zu Riga.
 Neben Turmbesteigungen ab 18:00 Uhr gibt es um 20:00 und 21:30 Uhr eine Führung durch den Turm von St. Marien mit Martin Kühne. Um 22:30 Uhr beschließt ein Nachtgebet mit Pfarrerin Claudia Wolf den Abend rund um St. Marien.

PROGRAMM

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