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Diakonie Sachsen startet Spendensammlung
20. Mai 2025
Unterstützung für diakonische Straffälligenhilfe
RADEBEUL – Die Diakonie Sachsen führt ihre diesjährige landesweite Spendensammlung zugunsten der diakonischen Straffälligenhilfe durch. Sie findet in der Zeit vom 23. Mai bis 1. Juni 2025 statt. Im Mittelpunkt stehen junge Menschen und Erwachsene, die straffällig geworden sind und nach der Haft vor einem Neuanfang stehen.
In Sachsen werden jährlich mehrere Hundert Menschen aus dem Strafvollzug entlassen. Häufig fehlt ihnen dann ein soziales Netz, eine berufliche Perspektive oder ein sicherer Wohnraum. „Besonders in der Zeit unmittelbar nach der Haft besteht ein hohes Risiko, erneut straffällig zu werden, wenn keine unterstützenden Strukturen vorhanden sind“, erklärt Rotraud Kießling, Referentin für Straffälligenhilfe der Diakonie Sachsen.
Die Straffälligenhilfe des evangelischen Wohlfahrtsverbandes begleitet Betroffene in dieser sensiblen Phase – sowohl während der Inhaftierung als auch beim Übergang in ein eigenverantwortliches Leben. Das Hilfeangebot umfasst unter anderem die sozialpädagogische Beratung in Justizvollzugsanstalten sowie die Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche.
Auch im Rahmen der Jugendgerichtshilfe ist die Diakonie aktiv. Sie begleitet junge Menschen nach der Hauptverhandlung bei der Umsetzung der vom Gericht auferlegten Maßnahmen. Ziel ist es, die Jugendlichen zur Übernahme von Verantwortung für ihr Verhalten zu befähigen und neue Perspektiven aufzuzeigen. „Die Jugendgerichtshilfe setzt dort an, wo junge Menschen Orientierung und Unterstützung brauchen. Sie bietet Chancen zur Veränderung“, erläutert Kathleen Jevlasch, Referentin für Kinder- und Jugendhilfe der Diakonie Sachsen.
Ein weiteres wichtiges Element ist das Engagement von Ehrenamtlichen, die den Betroffenen helfen, soziale Bindungen aufzubauen und den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. „Resozialisierung ist keine Einbahnstraße und gelingt nicht im Alleingang“, so Dietrich Bauer, Vorstandsvorsitzende der Diakonie Sachsen. „Unser diakonisches Engagement für straffällig gewordene Menschen ist Ausdruck unseres christlichen Menschenbildes. Wir setzen auf Annahme, Versöhnung und die Überzeugung, dass Veränderung möglich ist – unabhängig von der Vergangenheit eines Menschen.“
Mit der Spendensammlung macht die Diakonie Sachsen auf die Situation straffällig gewordener Menschen aufmerksam und wirbt zugleich um gesellschaftliche Solidarität mit einer Gruppe, die häufig auf Ablehnung stößt. Die eingehenden Mittel fließen unmittelbar in die Arbeit der Straffälligenhilfe und sollen dazu beitragen, Brücken zurück in ein selbstbestimmtes Leben zu bauen.
Spenden sind online unter www.diakonie-sachsen.de/onlinespende möglich.
Über die Diakonie Sachsen:
Die Diakonie Sachsen ist der soziale Dienst der evangelischen Kirche. Rund 27.000 hauptamtliche Mitarbeitende arbeiten in rund 2.000 ambulanten und stationären Diensten wie Pflegeheimen, Sozialstationen, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Beratungsstellen und Kindertagesstätten. Die Geschäftsstelle in Radebeul vertritt die Interessen ihrer 257 Mitglieder und engagiert sich für die Weiterentwicklung evangelischer Sozialarbeit in Sachsen.
