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Neuer Präsident des Martin-Luther-Bundes


29. Oktober 2021

Der Martin-Luther-Bund ist das Diasporawerk der VELKD

WITTENBERG - Der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn, Bischof Dr. Tamás Fabiny wurde bei der Bundesversammlung des Martin-Luther-Bundes in Wittenberg einstimmig zum neuen Präsidenten des Martin-Luther-Bundes gewählt.

Er tritt zum Jahreswechsel bei diesem Ehrenamt die Nachfolge von Landesbischof a.D., Pfarrer Dr. Carsten Rentzing, an, der seit November 2020 als Beauftragter der Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) für die Stärkung des Kontaktes zu den lutherischen Kirchen in Mittel- und Osteuropa tätig ist, wobei die Vorbereitung der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes 2023 in Krakau/Polen derzeit im Mittelpunkt steht, eine Aufgabe, die Dr. Rentzing in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes wahrnimmt. Eng wird daher auch die Zusammenarbeit mit dem Martin-Luther-Bund bleiben.

Tamás Fabiny ist der Arbeit des Martin-Luther-Bundes bereits seit seiner Studienzeit Mitte der 1980er Jahre eng verbunden. Zu theologischen Studienaufenthalten war er in den Jahren 1984/85, später 1993/94 und 1997/98 in Erlangen, 1985/86 in Chicago (USA). In Erlangen wurde er 1998 im Fach Neues Testament (bei Prof. Dr. Jürgen Roloff) promoviert. Der 1959 in Budapest geborene Fabiny war nach dem Studium Pfarrer in Siófok und später in Budapest, wo er auch an der Ev.-Luth. Theologischen Universität lehrte.

2005 wurde zum Bischof der Norddiözese in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn gewählt. 2010 bis 2017 war er Vizepräsident des Lutherischen Weltbundes für die Region Mittel- und Osteuropa. Fabiny ist außerdem der geschäftsführende Direktor der Christlich-jüdischen Gesellschaft in Ungarn. 2018 wurde er zum Leitenden Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn gewählt. Fabiny ist verheiratet und hat drei Kinder.

Bei der Bundesversammlung in Wittenberg berichtete Fabiny zunächst über die Herausforderungen für die lutherische Kirche in der Diaspora Ungarns angesichts der Covid-19-Pandemie. Er erinnerte zum Beispiel bei der Diakonie an den anfangs großen Mangel an Schutzmitteln und Hygiene-Ausstattung für die Klienten als auch das Personal. In einigen Fällen zogen die Mitarbeitenden für Wochen reihum mit in die Einrichtungen, um ihre Schützlinge durch diese Krisenzeit zu begleiten. Gleichzeitig konnte bei Schulen und Bildungseinrichtungen die Initiative zur Digitalisierung weiter verstärkt werden.

Die Wahl Fabinys wurde aus der Mitte der Bundesversammlung lebhaft als Perspektivwechsel begrüßt – auch für die Arbeit in Deutschland. Diaspora als kirchliches Leben einer Minderheit in der Minderheit einer Minderheit wird der Normalfall werden auch in Deutschland und ist es für viele Kirchen und Gemeinden schon seit langem. Geistliche Gemeinschaft, der theologische Austausch und der helfende Beistand bleiben für die lutherische Diasporaarbeit aktuell.

Diese Aspekte prägten auch die Berichterstattung, Beratungen und weiteren Beschlüsse der Mitgliederversammlung mit Berichten aus Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, der Ukraine und auch Chile. Grüße der Verbundenheit kamen aus Brasilien, Namibia und Tschechien und boten reichlich Anlass und Inhalt für Gespräche. Beschlossen wurde, die Diasporagabe 2022 einzuwerben für das Theologische Institut Tallinn der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Estland (EELK), um für gute theologische Aus- und Fortbildung einen wirksamen Beitrag zu leisten.

(v.l.n.r.) Michael Hübner, Dr. Carsten Rentzing und Dr. Tamás Fabiny (Bild: Haaks)
Generalsekretär, scheidender und neuer Präsident des Martin-Luther-Bundes: (v.l.n.r.) Michael Hübner, Dr. Carsten Rentzing und Dr. Tamás Fabiny (Bild: Haaks)
Beratungen im Wittenberger Colleg (Bild: Trieschmann)
Das Colleg Wittenberg bot die besten Voraussetzungen für gelungene, ertragreiche Sitzungen.
Vor dem Altar der Stadtkirche St. Marien in Wittenberg (Bild: Trieschmann)
Vor dem Altar der Stadtkirche St. Marien in Wittenberg: Dr. Carsten Rentzing und Dr. Tamás Fabiny im Abendmahlsgottesdienst (Bild: Trieschmann)

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