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Sachsen bundesweit Schlusslicht bei nachhaltiger Beschaffung


12. April 2022

DRESDEN - Seit 2008 ist die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens mit der Arbeitsstelle Eine Welt Gründungsmitglied bei „SACHSEN KAUFT FAIR“. Die Allianz, die neben der Landeskirche aus dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen e.V. (ENS), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) – Bezirk Sachsen, dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Landesverband Sachsen und dem Bistum Dresden-Meißen besteht, fordert die Aufnahme von verpflichtenden Nachhaltigkeitsaspekten bei der Novellierung des sächsischen Vergabegesetzes. “Wir tragen Verantwortung für unseren Konsum – das gilt für Einzelpersonen und mehr noch für staatliche Stellen. Nachhaltige Beschaffung ist ein wichtiger Ansatzpunkt für eine gerechtere Welt und hilft uns, unsere Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung wahrzunehmen“, erklären Friedemann Oehme, Referent für Ökumenische Beziehungen von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, und Ulrich Clausen, Referent für Weltkirche und Umwelt beim Bistum Dresden-Meißen.

Aktuelle Studien des Umweltbundesamtes und der Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Landesnetzwerke belegen, dass Sachsen bundesweit Schlusslicht beim Thema der nachhaltigen Beschaffung ist. Meist kauft der Freistaat das preiswerteste Produkt, ohne auf nachhaltige Aspekte wie Umweltkriterien, Tariflöhne oder die Einhaltung von Arbeitsbedingungen entlang globaler Lieferketten zu achten. Damit verstärkt sich der Preiskampf zu Lasten von Mensch und Natur. Eine Reform des sächsischen Vergabegesetzes kann das ändern. Daher fordert SACHSEN KAUFT FAIR Nachhaltigkeitsaspekte verpflichtend in das neue Vergabegesetz aufzunehmen.

Helena Funk, von der Arbeitsstelle Eine Welt, vertritt die Landeskirche in der Allianz „SACHSEN KAUFT FAIR“ und begründet ihr Engagement folgendermaßen: „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung bringen christliche Weltverantwortung auf den Punkt. Alle drei Aspekte spiegeln sich in einer ökologischen und fairen Beschaffung wieder. Als Christ*innen hören wir auf besondere Weise den Appell wirtschaftliche Strukturen zu hinterfragen, Gerechtigkeit zu fördern und die Umwelt zu schützen. Eine nachhaltige Beschaffung bietet daher konkrete Handlungsmöglichkeiten, um sich aktiv für faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutz einzusetzen. Der öko-faire Einkauf ist folglich ein dezidiert christliches Anliegen, das gesamtgesellschaftlich angegangen werden muss.“

Die aktuelle Pressemitteilung und die Erklärung der Allianz sowie weitere Informationen zum Vergabegesetz und den aktuellen Studien über die Arbeitsbedingungen finden Sie auf der Homepage der Allianz „SACHSEN KAUFT FAIR“.

Informationen zum Engagement der sächsischen Landeskirche:

 

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