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Sächsische Landeskirche unterstützt Flüchtlingshilfe vor Ort


09. März 2022

Mehrere Mittel- und Osteuropäische Kirchen erhalten je 10.000 Euro

DRESDEN – Mit 60.000 Euro unterstützt die sächsische Landeskirche die diakonische Arbeit der evangelischen Kirchen in Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien an deren Brennpunkten der gegenwärtigen Flüchtlingsaufnahme und –versorgung. Diese Länder tragen zurzeit die Hauptlast der Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine.

„Als sächsische Landeskirche sind wir den evangelischen Kirchen dieser Region besonders verbunden. Jetzt kommt es darauf an, Solidarität zu zeigen und das bewundernswerte Engagement dieser Kirchen in der Flüchtlingshilfe zu unterstützen“, sagt Friedemann Oehme, Ökumene-Referent im Landes-kirchenamt in Dresden.

Konkret bedeutet dies, dass mit je 10.000 Euro die diakonische Arbeit der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, in Tschechien die der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und der Schlesischen Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses sowie die der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei, der Ev.-Luth. Kirche in Ungarn und der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien unterstützt wird.

Aus den Ländern und Kirchen treffen fast täglich Berichte und Meldungen über das Ausmaß der Flüchtlingsbewegungen und der Bemühungen und Hilfen in Dresden ein. Das Ev.-luth. Kirchenamt in Budapest schreibt beispielsweise: „Die Mehrheit der Geflüchteten besteht aus Ukrainern mit ukrainischer Sprache. Sie brauchen alles, was man in einem fremden Land brauchen kann. Es gab aber auch schon eine Studierendengruppe aus Uganda, denen geholfen wurde, weil sie in Kiew studiert hat und flüchten musste. … Unter Leitung des Ev.-Luth. Hilfsdienstes und in Zusammenarbeit mit weiteren Instituten prüfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich die Lage an der Grenze und erkundigen sich über die konkreten Bedürfnisse der Geflüchteten.“

Die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien hat auch Auslandsgemeinden in der Ukraine. Aus Prag wird dazu mitgeteilt: „Wir beobachten die Situation in den tschechischen evangelischen Gemeinden in der Ukraine. Sie liegen in einem bedrohten Gebiet, aber bisher ist es ruhig. Mehrere junge Männer aus den Dörfern wurden bereits in die Armee eingezogen. Auf dem Dachboden der Kirche ist eine Unterbringung für Flüchtlinge aus Odessa geschaffen worden. Man spürt rundherum eine riesige Welle der Solidarität. Möge Gott, der Herr, allen, die dieses Übel verhindern können, gesunde Vernunft und Kraft geben.“

In Rumänien stellt die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses ihre Gästehäuser und Erholungsheime für Flüchtlinge zur Verfügung, die nun  teilweise belegt sind. Die Kirche hilft über den ökumenischen Verein AIDRom, dessen Präsident Bischof Reinhart Guib ist. Der Verein hilft zudem an den Grenzpunkten mit Partnern vor Ort und unterstützt die Infrastruktur.
Über die Grenze zu Polen sind bisher die meisten Kriegsflüchtlinge in die EU eingereist. Die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen mit ihrem leitenden Bischof Jerzy Samiec hatte sofort ihre Mitverantwortung für Versorgung und Unterbringung gesehen, die von der dortigen Diakonie koordiniert wird. Inzwischen seien schon in 46 Gemeinden Plätze vorbereitet worden, lautet die letzte Information aus dem Kirchenamt in Warschau. Zudem gebe es Hilfstransporte in die Ukraine.

Spendenaufruf für polnischen Diakonie-Bus

Ukrainehilfe: Diakonie Sachsen möchte den Kauf eines Transportbusses und weiterer Hilfsgüter unterstützen

Angesichts der dramatischen Lage an den Grenzen zur Ukraine ruft die Diakonie Sachsen zu Spenden für die Diakonie Polen auf. Mit dem Geld soll der Hilfseinsatz zugunsten von Geflüchteten aus der Ukraine unterstützt werden. So sollen ein dringend benötigter Kleinbus angeschafft und darüber hinaus lebenswichtige Güter, darunter Hygieneartikel und Lebensmittel, gekauft werden.

Diakoniechef Dietrich Bauer sagt: „Unser östliches Nachbarland gewährt aktuell so vielen Geflüchteten aus der Ukraine Schutz wie kein anderes Land. Über 1,3 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind bereits gekommen. Sie mussten nach dem russischen Angriff von heute auf morgen ihre Häuser und Städte verlassen und zum Teil unter großen Gefahren die Flucht ergreifen. Viele kommen nach Tagen entkräftet und durch Gewalterlebnisse traumatisiert in den Nachbarländern an, wo sie nun vor einer ungewissen Zukunft stehen“.

Nach Einschätzung der Diakonie Polen ist die Lage aktuell von großer Dynamik geprägt. Hilfe ist sowohl in der Ukraine als auch an den Orten notwendig, wo Geflüchtete ankommen. Die Generaldirektorin der Diakonie Polen, Wanda Falk, zählt unter anderem auch Matratzen, Decken, Schlafsäcke, Kleidung, Erste-Hilfe-Kästen oder Unterwäsche als Artikel „erster Priorität“ auf.

Diakoniechef Dietrich Bauer ist von der großen Hilfsbereitschaft in Polen beeindruckt. „Ich bin sehr berührt, wie unser Nachbarland aktuell den Großteil der Geflüchteten aufnimmt. Gleichzeitig ist es mir wichtig, dass wir unseren diakonischen Partnern in dieser bewegten Zeit beistehen. Ich bitte Sie deswegen um eine Spende für die Finanzierung eines Kleinbusses und lebenswichtiger Güter, um die Arbeit der Diakonie Polen ein Stück weit zu unterstützen“, so der Diakoniechef.

Spenden werden erbeten auf das Konto der Diakonie Sachsen:

Bank für Kirche und Diakonie
IBAN:DE15350601901600300012

BIC: GENODED1DKD  -  Stichwort: „Hilfe Diakonie Polen“

Frau mit Kind an der polnischen Grenze (Foto: Diakonie Katastrophenhilfe)
(Foto: Diakonie Katastrophenhilfe)
Mehrzweckhalle als Verteilzentrum (Foto: Verein AIDRom)
(Beispielfoto: EVLKS)

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