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Tag der Friedlichen Revolution


09. Oktober 2021

FRIEDENSGEBET

LEIPZIG – Das Friedensgebet um 17:00 Uhr in der Leipziger Nikolaikirche am legendären 9. Oktober eröffnet die Feierlichkeiten zum Gedenken an den Durchbruch der Friedlichen Revolution vor 32 Jahren. Von hier gingen im September 1989 die Montagsdemonstrationen aus. Nach den Friedensgebeten am 9. Oktober versammelten sich in der Leipziger Innenstadt schließlich mehr als 70.000 Menschen, um gewaltfrei zu demonstrieren – der Durchbruch für die Friedliche Revolution.

Bereits seit 1982 hatten Friedens-, Umwelt-, und Menschenrechtsgruppen regelmäßig zu Friedensgebeten in die Nikolaikirche eingeladen. Die regelmäßigen Friedensgebete, jeweils montags um 17:00 Uhr, vereinten Menschen in ihren Sorgen, gaben ihnen Hoffnung aus der biblischen Botschaft und ließen sie mit Mut und ohne Gewalt in den Alltag der Welt gehen.

Zum diesjährigen Friedensgebet in der Nikolaikirche wird der Pfarrer und Bürgerrechtler Stephan Bickhardt (Direktor der Ev. Akademie Sachsen) predigen. Er wird auf die Bedeutung von freien und geheimen Wahlen eingehen, deren Verletzung im Mai 1989 mit den nachgewiesenen Wahlfälschungen zum Anfang der Demokratiebewegung in der damaligen DDR führte. Bickhardt wird Demokratiebewegungen in der Ukraine, in Russland und nicht zuletzt in Belarus ansprechen und Unterstützung einfordern. So, wie bei den Mahnwachen  am Tor der Nikolaikirche, bei denen sich Leipzigerinnen solidarisch mit Belarus zeigten. Für Bickhardt dürfe nach den eigenen Erfahrungen aus der Vergangenheit die Demokratie nicht zugrunde gehen – „Demokratie soll weiter gehen. Alle Menschen haben ein Anrecht in demokratischen Verhältnissen zu leben“, ist er überzeugt.

Die Bürgerrechtlerin Ina Rumiantseva (Verein Belarussische Gemeinschaft RAZAM) wird über die politische Lage in Weißrussland berichten. Die musikalische Ausgestaltung hat der Liedermacher und Autor Clemens Bittlinger.
Im Anschluss an das Friedensgebet findet in der Nikolaikirche die "Rede zur Demokratie" statt. Diese gehört seit 2001 zu den Kernveranstaltungen der Reihe "Herbst "89". Die diesjährige Rede zur Demokratie wird der Bürgermeister der Stadt Kiew, Dr. Vitali Klitschko, halten.

LICHTFEST

2021 präsentiert sich das Lichtfest Leipzig mit einem neuen, dezentralen Konzept. Wichtigste Änderung: Statt wie bislang ausschließlich auf dem Augustusplatz findet das Lichtfest in diesem Jahr an mehreren Orten innerhalb des Rings statt. Von 19:00 bis 23:00 Uhr sind auf dem Augustusplatz, dem Burgplatz und dem Richard-Wagner-Platz Lichtinstallationen zu erleben. Neu ist ebenfalls, dass es kein Bühnenprogramm gibt. Besucherinnen und Besucher können so den ganzen Abend nutzen, um alle Installationen und die Kerzen-89 in loser Reihenfolge aufzusuchen.

KONZERTE

Um 20:00 Uhr lädt die Peterskirche am Gaudigplatz zu einem Konzert mit der Philharmonie Leipzig ein. Es erklingen unter Leitung von Michael Köhler von A. Dvorak die Sinfonie Nr. 9 "Aus der Neuen Welt" und von A. Piazolla die „Vier Jahreszeiten“.

Am Sonntag, 10. Oktober, bietet die Nikolaikirche um 17:00 Uhr ein Dialogkonzert “Herr, kehre ein in dieses Haus” mit Benediktinerpater Anselm Grün und Liedermacher Clemens Bittlinger und Band an. So entfalten die beiden die einzelnen Bitten eines Mut machenden und trostvollen Gebetes und interpretieren sie ganz neu für unsere Zeit.

„Die Worte dieses Gebetes sind erfüllt von dem Glauben, mit dem viele Generationen ihr Leben bewältigt haben. Sie sagen mir: ‘Du bist nicht allein. Wir sind bei dir. Wir stärken dir den Rücken. Wir beten mit dir. Und wir sagen dir: Auch dein Leben wird gelingen!’“ so Pater Anselm Grün.

Der Liedermacher und Pfarrer Clemens Bittlinger greift mit seinen einfühlsamen Liedern die einzelnen Gedanken auf und führt sie weiter. Immer wieder ist das Konzertpublikum eingeladen mitzusingen und sich einzustimmen auf die heilsamen Schwingungen dieses Gebetes. Musikalisch begleitet wird er dabei von dem kongenialen Schweizer Pianisten David Plüss und dem Multiinstrumentalisten David Kandert.

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