Den Glauben leben

Glaubenskurse

Glauben heißt nicht Wissen. Aber Wissen kann helfen, den Glauben zu entwickeln. Viele Kirchgemeinden der Landeskirche bieten Glaubenskurse für Erwachsene an: ein Angebot, das großen Zuspruch erfährt.

Was ist ein Glaubenskurs?

Das Modell „Glaubenskurs“ hat sich erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Zuvor wurden in den Kirchgemeinden nur Kinder und Jugendliche unterrichtet. Kinder bereiteten sich in einem kleinen Kurs auf das Erstabendmahl vor. Jugendliche erhielten im Halbjahr vor der Konfirmation regelmäßig Gruppenunterricht durch den Pfarrer. Mit der Konfirmation schien dann die „Ausbildung zum Christen“ abgeschlossen.

Doch nicht nur die Idee vom lebenslangen Lernen führte zu einem Umdenken. Pfarrer und Mitarbeitende erfuhren immer wieder, dass ein starkes Bedürfnis nach Glaubens-Wissen auch unter Erwachsenen vorhanden war. Viele Menschen interessierten sich für die Grundlagen christlichen Glaubens, wünschten sich eine Auffrischung ihrer Konfirmandenkenntnisse oder suchten nach dem Sinn christlicher Botschaft für ihr Leben. 

So entstanden Bibelgespräche,  Glaubenskurse im kleinsten Kreis oder in großer Runde, Vortragsreihen und Taufkurse in vielfältiger Form, getragen von den Fragen und Anliegen der Teilnehmenden.

2011 startete die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) das Projekt „Erwachsen Glauben“ und entwickelte eine Reihe von Glaubenskurs-Modellen und stellte diese auf einer Plattform und in Materialien zur Verfügung. So wurde sichtbar, dass Glaubenskurse heute zum Regelangebot dazu gehören und in vielen Gemeinden selbstverständlich sind.

An wen richten sich die Glaubenskurse?

1. Neugierige

Distanziert, skeptisch, aber doch irgendwie interessiert? Für alle, die einmal „schnuppern“ möchten, bietet sich in speziellen Glaubenskursen die Gelegenheit.

2. Einsteiger

Mitglied der Kirche zu werden ist auch im Erwachsenenalter möglich. Der Eintritt geschieht durch die Taufe. Zur Vorbereitung empfehlen die Pfarrer, einen Glaubenskurs zu besuchen, der den Teilnehmern die Grundlagen christlichen Glaubens vermittelt.

Ebenso kann es für einen Menschen, der sich zu einem Wiedereintritt in die Kirche entschlossen hat, sinnvoll sein, in einem Kurs seine Beziehung zum Glauben zu erforschen.

3. Fortgeschrittene

Auch bei Mitgliedern, die bereits regelmäßig an Gottesdienst und Gemeindeveranstaltungen teilnehmen, regt sich manchmal der Wunsch, mehr zu erfahren. Für sie gibt es Spezial-Kurse zu religiösen Themen.

4. "Hobby-Theologen"

Für alle, die sich intensiv mit der Bibel und den Inhalten des christlichen Glaubens beschäftigen, gibt es besonders anspruchsvolle Kurse, die meist zu anregenden Diskussionen unter Gleichgesinnten führen.

Welche Glaubenskurse gibt es?

Das Angebot an Kursmaterial ist groß und vielfältig. Und es entstehen neue Angebote, so zuletzt zu Fragen der Reformation oder im Zusammenhang mit dem Interreligiösen und Interkulturellen Dialog.

Die EKD hat derzeit 11 Kursmodelle besonders evaluiert und aufbereitet. Zahlreiche Gemeinden gestalten aber auch Glaubenskurse nach eigenem Konzept.

Die bekanntesten Grundkurs-Modelle sind der Glaubensgrundkurs SPUR 8 und der Alpha-Kurs.


SPUR 8

Wer, wie oder was ist „Gott“
Wie bekommt mein Leben einen Sinn?
Wie funktioniert eigentlich „glauben“?
„Sünde“ – was bedeutet das heute? Und was hat das mit Jesus zu tun?
Christ werden – sind wir das nicht alle durch die Taufe?
Christ bleiben – was hilft mir dabei?

... das sind die Themen von SPUR8, die durch Impulsreferate und Kleingruppengespräche bearbeitet und entdeckt werden. Es braucht keinerlei Vorkenntnisse und in der Regel ist die Teilnahme kostenfrei; wünschenswert ist lediglich die Bereitschaft der Teilnehmenden, sich an den Gesprächsgruppen zu beteiligen.

Alpha-Kurs

„Wie mache ich das Beste aus meinem Leben?
So lautet die Leitfrage des Alpha-Kurses, der heute weltweiter Marktführer unter den Glaubenskursen ist. Ziel des Kurses ist es, die Grundlagen und Grundfragen des christlichen Glaubens zu thematisieren:

Wozu sind wir in der Welt?
Worauf kommt es im Leben wirklich an?
Was gibt es noch zu entdecken außer Beruf und Hobby?
Wenn es Gott gibt, warum gibt es so viel Leid und Unrecht?
Wer war Jesus und was bedeutet er für mein Leben im Alltag?

Der Kurs besteht aus 10 Abenden, die durch ein gemeinsames Abendessen, einem Impulsvortrag und daran anschließende Gesprächsrunden strukturiert sind. Dazu kommt ein gemeinsames Wochenende der Teilnehmenden, an dem vertiefend an einem Thema gearbeitet wird.


Glaubenskurs finden?

  • Interessierte können sich in ihrer Ortsgemeinde nach Angeboten erkundigen.

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