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Ostern 2020 - der Herr ist auferstanden!

Ostern in sächsischen Kirchgemeinden

Ostern ist für Christen das Fest der Freude. Das Grab Jesu ist leer. Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Am Ostermorgen wird die Botschaft von der Auferstehung Jesu vom Tod durch das Läuten der Kirchenglocken verkündet. Auch in Sachsen läuten die Glocken in der Regel um 6:00 Uhr aus diesem Grund. Auch am Ökumenischen Glockenläuten um 12:00 Uhr, zu dem in diesem Jahr in ganz Deutschland die Kirchenglocken erklingen, beteiligen sich viele sächsische Kirchgemeinden. 

Das Läuten der Glocken ist in diesem Jahr umso bedeutsamer, weil in den Kirchen keine festlichen Gottesdienste stattfinden können. Stattdessen werden Kirchgemeinden die frohe Botschaft auf anderen Wegen in die Häuser tragen - mit Musik, mit Osterlichtern, mit Briefen und per Telefon.  

Osterbotschaft von Landesbischof Tobias Bilz zu Ostern 2020

Wir sind oftmals davon bestimmt, dass die Dinge sich natürlich und stetig zum Guten entwickeln, aber so ist das Leben nicht, es gibt Brüche, es gibt Scheitern, es gibt verstellte Wege. Im Moment ist eine ganze Gesellschaft im Stillstand. Mit dieser Empfindung sind wir in das Osterwochenende  hineingegangen.

Wir befassen uns mit Jesus Christus, auch er musste einen tiefen Bruch in seinem Leben hinnehmen. Aus dem „Hosianna“ am Palmsonntag wurde ein „Kreuzige ihn“ am Karfreitag. Zu Ostern aber siegt das Leben über den Tod. Jesus lebt!

Wir sind mit Jesus Christus verbunden und halten daran fest, dass wir durch den Bruch in dem wir jetzt sind, hindurchgehen werden und etwas Neues beginnen wird. Unsere Traurigkeit wird in Freude verwandelt werden!

In der Zwischenzeit aber müssen wir standhalten. Wir möchten Schmerz und Leid gern ausweichen, aber auch darin orientieren wir uns an Jesus Christus, der dem Leiden nicht nur standgehalten, sondern es sogar bewusst angenommen, „Ja“ dazu gesagt hat. Ich wünsche Ihnen und mir selbst genauso, dass wir jetzt sagen können: für den Moment muss es so sein, wie es ist. Überwindung geschieht nicht im Widerstand, sondern im Glauben an die Auferstehung. Aus dem Tod kommt neues Leben.

Dieses Jahr feiern wir nicht groß. Das haben die Freundinnen und Freunde von Jesus damals auch nicht getan. Sie haben das Geheimnis eher ungläubig betrachtet und dann vorsichtig entdeckt. Ihre Freude war noch vermischt mit Zweifeln, langsam aber hat sie sich entfaltet. Vielleicht wird uns dieses Jahr genau das geschenkt, wenn wir in kleiner Runde Ostern entdecken und daraus neuen Mut gewinnen. Lassen Sie uns offen sein für eine Begegnung mit dem Auferstandenen.

Gott segne Sie alle an diesem Osterwochenende, mit Kraft, wenn sie es gerade richtig schwer haben. Mit Dankbarkeit für das, was uns trotz allem geschenkt ist und mit Zuversicht und Freude, auf die Zeit, wenn wir das Leben wieder feiern.
Gott sei mit Ihnen.

Ihr Tobias Bilz

Gottesdienste am Ostersonntag

Ostergottesdienst mit Landesbischof Tobias Bilz aus der Nikolaikirche Leipzig

Wir laden Sie für Ostersonntag, den 12. April um 10:00 Uhr herzlich zum Livestream-Gottesdienst aus der Nikolaikirche Leipzig ein. Landesbischof Tobias Bilz wird predigen. Im Gottesdienst und in den Wohnungen wird gemeinsam das Osterlicht entzündet und Taufgedächtnis gefeiert. 

Sie können den Gottesdienst direkt über den Youtubekanal der Landeskirche verfolgen.


Weitere Ostermetten und Ostergottesdienste werden übertragen

Die Feier einer Osternacht wird u.a. aus der Peterskirche in Leipzig übertragen. Einzelne Kirchgemeinden übertragen auch eine Ostermette im Internet. 

Zum Sonnenaufgang um 6:16 Uhr bietet die Frauenkirche in Dresden einen Gottesdienst zum Ostersonntag zum Mitfeiern an unter www.frauenkirche-dresden.de/GD-Ostersonntag.

Aus der Kreuzkirche Dresden wird um 9:30 Uhr ein Festgottesdienst zum Ostersonntag mit Motetten und Liedsätze von Johann Crüger, Melchior Vulpius, Andreas Hammerschmidt im Sachsen Fernsehen und dem Youtube-Kanal der Kreuzkirche übertragen.

Um 10.30 Uhr feiert die Leipzig English-Church (Anglican) einen Online-Gottesdienst in englischer Sprache auf https://leipzig.english.church/en/.

Kreative Wege, die Osterbotschaft zu den Menschen zu bringen

Unter dem Motto "Ostern vom Balkon" lassen überall in Deutschland Posaunenbläserinnen und –bläser von Balkonen um 10:15 Uhr den Choral „Christ ist erstanden“ erklingen. Die sächsische Posaunenmission ruft auch in Sachsen dazu auf.

So wie in der Christophoruskirche in Dresden-Laubegast werden in ganz Sachsen Kirchen am Ostermorgen geöffnet sein. Die Osterkerze wird brennen und die Menschen können an ihr das Osterlicht entzünden und nach Hause mitnehmen. 

Viele Kirchgemeinden haben ihren Gemeindegliedern spezielle Ostergrüße oder Osterbriefe geschickt, so wie die Kirchgemeinde Auerbach. Insbesondere die Menschen, die keinen Zugang zum Internet haben, haben so einen Ostergruß erhalten.

"Eastern calling" - so nennen die erzgebirgischen Gemeinden Bernsbach, Beierfeld und Grünhain ihren Telefonflashmob, zu dem sie um 10:15 Uhr einladen. Fünf Personen rufen dazu jeweils fünf weitere Personen mit der Osterbotschaft „Der Herr ist auferstanden! - Er ist wahrhaftig auferstanden!“ an und bitten darum, die Botschaft weiterzutragen.

Manche Kirchgemeinden verschickten Päckchen für eine Osterandacht zu Hause, die Kirchgemeinde Bad Schlema packte Osterbeutel für die Christenlehrekinder. 

Die Kirchgemeinden Königswartha, Milkel-Luppa und Klix haben ein "Corona-Oster-Kit" zusammengestellt. Dieses enthält Hausandachten für Karfreitag und das Osterfest sowie eine Osterkerze, mit dem ein Osteraltar im Wohnzimmer gestaltet werden kann. 

Unter dem Motto #osternfindettrotzdemstatt wird in Zwickau jeden Tag ein Beitrag ins Internet gestellt. In vielen Orten wird das Läuten zum Gebet Früh, Mittag und Abend neu entdeckt und als gemeinschaftliche Gebetszeit genutzt. Manche Gemeinden stellen ein Kreuz auf, an dem man Gebete anbringen und Osterkerzen mitnehmen kann, oder das mit mitgebrachten Blumen österlich geschmückt werden soll.

Predigt "on line" Zu Ostern wird in Scheibenberg die Predigt im wörtlichen Sinn "an die Leine" geklammert. In vielen Gemeinden wird es an den Kirchen etwas zum Mitnehmen und zu Hause feiern geben u.a. im Kirchspiel Dresden- Neustadt oder auch in Bad Schandau, Porschdorf und Krippen. Groß und Klein sind eingeladen, einen Osterspaziergang zur Kirche zu machen.

Einige Kirchgemeinden  wie die Kirchgemeinde Oberschöna-Langhennersdorf beteiligen sich an der Aktion "Ostersteine" und verteilen bemalte Steine durch Konfirmanden als Ostergrüße im Ort.

Gottesdienste am Ostermontag

Am Ostermontag wird um 10:00 Uhr ein MDR-Rundfunkgottesdienst mit Pfarrer Dr. Wolf-Jürgen Grabner aus der Kirche in Dresden Leubnitz-Neuostra gesendet und parallel dazu im Internet gestreamt: MDR KULTUR - Das Radio, MDR-Livestream

Den Ablauf zum Mitfeiern finden Sie hier.

8:00 Uhr Frauenkirche Dresden: »Christ ist erstanden« Orgelkonzert zum Ostermontag. Zu hören unter www.frauenkirche-dresden.de/Osterkonzert und ab den genannten Zeitpunkten auch auf YouTube unter www.youtube.com/c/FrauenkircheDresden

19.00 Uhr Netzwerkgottesdienst - Gottesdienstnetzwerk „Holy Days United“ (https://holy-days-united.de). Das Ziel des Netzwerkes ist es mehrere Gemeinden aus verschiedenen Orten auch konfessionsübergreifend zu interaktiven Streaming Gottesdiensten zusammen zu bringen. Hier soll vor allem für hohe kirchliche Feiertage eine neue Form der Gemeinschaft und Verbundenheit entstehen. Einen ersten Gottesdienst wird das Netzwerk am Ostermontag 19.00 Uhr gestalten. Daran werden Menschen aus 5 Bundesländern (Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen) mitwirken.

Die Ostergeschichte

Die Ostergeschichte beginnt mit dem letzten Besuch Jesu in Jerusalem. Er reitet auf einem Esel  in die Stadt ein. Für die Menschen damals ist es das Zeichen: Hier kommt der Retter, den die Propheten angekündigt haben. Sie jubeln Jesus zu und schwenken Palmzweige wie für einen König. Jesus tritt in Jerusalem vermutlich vier Tage lang auf und spricht zu den Menschen. Was er sagt und macht, provoziert die religiöse und politische Obrigkeit. Sie klagen Jesus wegen Gotteslästerung an. In den Augen der Römer ist er ein gefährlicher Unruhestifter. Dabei hatte Jesus zuvor über die Liebe zu Gott, zu seinen Nächsten und zu sich selbst gepredigt. Allerdings äußert er auch deutlich Kritik, zum Beispiel gegen die Geschäftemacherei im Tempel; Schriftgelehrte bezeichnet er als Heuchler. Damit macht er sich auch Feinde.

Jesus ist zum Passahfest nach Jerusalem gekommen, das er mit seinen Jüngern feiert. Das Passahmahl wird zum Abschied, zum letzten Abendmahl. Christinnen und Christen erinnern daran bis heute in der Feier des Abendmahls. Nach dem Passahmahl geht Jesus mit seinen Jüngern in den Garten Gethsemane. Er bittet sie, mit ihm zu wachen und zu beten. Die Jünger schlafen ein. Jesus betet allein. Er hat Furcht vor dem, was auf ihn zukommt, und bittet Gott: „Lass diesen Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“ Dann kommen Soldaten in den Garten Gethsemane. Judas, ein Jünger von Jesus, verrät ihn mit einem Kuss.  Die Soldaten verhaften Jesus, seine Jünger fliehen. Jesus wird verhört und zum Tod am Kreuz verurteilt. Mit zwei Räubern wird er hingerichtet und stirbt. Nach drei Tagen hat sich laut biblischer Überlieferung das Unfassbare ereignet: Jesus ist von den Toten auferstanden. Das Grab ist leer. Das feiern Christinnen und Christen zu Ostern.


Was bedeutet die Passions- und Ostergeschichte für Christen?

Gott leidet mit

In Jesus ist Gott zu den Menschen gekommen. Jesus hat sich selbst oft als „Menschensohn“ bezeichnet. Für Christen ist Jesus „wahrer Mensch und wahrer Gott“. So hat es das Konzil von Chalkedon (451 n. Chr.) formuliert. Das heißt: Jesus ist Mensch aus Fleisch und Blut und gleichzeitig von göttlicher Natur, Gottes Sohn. So erlebt Gott in seinem Sohn Jesus am Kreuz tiefstes menschliches Leid und Ungerechtigkeit. Jesus, wahrer Mensch und wahrer Gott, wird hingerichtet und stirbt. Das stellt die Vorstellung eines machtvollen Gottes komplett auf den Kopf. 

 

Gottes Liebe ist stärker

Jesus hat Liebe gepredigt und gelebt  - und wurde selbst Opfer von Lieblosigkeit. Die Grausamkeit, zu der Menschen fähig sind, hat ihn ans Kreuz gebracht. Seine Jünger und die ersten Christen haben das später so verstanden: In seinem Leiden und Sterben hat Jesus die Sünde – also Gedanken und Handlungen, die sich gegen die Liebe richten – bewusst getragen. Gott leidet mit seinem Sohn, aber bewahrt ihn nicht vor diesem Tod. Mit der Auferweckung Jesu von den Toten offenbart Gott jedoch: Die Liebe ist stärker als die Gewalt. Die Liebe ist stärker als der Tod. Der Glaube an Gott sensibilisiert dafür, sich für die Liebe zu öffnen und sie im Alltag zu leben. Dazu ermutigt die Passionszeit.

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