Diakonie
"Diakonie" bezeichnet die tätige Hilfe für Menschen, die Unterstützung benötigen. Sie gehört zu den grundlegenden Aufgaben jedes Christen. In sächsischen Landeskirche sorgen die Kirchgemeinden und das Diakonische Werk für die Erfüllung des diakonischen Auftrags der Kirche.
Diakonie und Kirche
Von den ersten Anfängen der Christenheit an gehörte die Sorge um die Armen, Schwachen und Kranken zu den wesentlichen Lebensäußerungen jeder Gemeinde.
Denn ein Leben in der Nachfolge des auferstandenen Christus ist von der Liebe zum Nächsten bestimmt, wie er es den Seinen als Gebot gegeben hat. Schon der Evangelist Lukas berichtet in der Apostelgeschichte (6,1-7) von der Einsetzung der sieben Diakone - zu deutsch: Diener.
Diakonie als gelebte Nächstenliebe ist Hilfe, die viele Christinnen und Christen tagtäglich, überall, selbstverständlich und selbstlos weitergeben. Sie gehört seit alters dazu.
Sie ist auch heute ein "Markenkern" von Kirche und erschöpft sich nicht in einer „Heftpflastermentalität“. Es geht nicht nur darum, Leiden zu lindern, sondern es zu verhindern - und bedürftige, notleidende, kranke und alte Menschen in die Gemeinschaft der Gemeinde einzuladen und einzubinden.
Diakonie in der Gemeinde
Diakonisches Handeln ist eine ureigene Aufgabe jedes Christenmenschen und jeder Kirchgemeinde. Das ist das klare Zeugnis der Bibel.
Deshalb haben viele Kirchenvorstände Diakonieausschüsse eingesetzt und Diakoniebeauftragte berufen. Sie halten das Bewußtsein für die Schwachen in der Gemeinde wach, sie organisieren und koordinieren den Dienst der Ehrenamtlichen wie Besuchsdienste und sind selbst an vielen Stellen ganz konkret engagiert.
Gerade diejenigen, die sich aus ihrem helfendem Glauben heraus ehrenamtlich für ihre Nächsten einsetzen, machen die Liebe Gottes offenbar und lassen das Licht des Glaubens für alle leuchten.
Diakonie Sachsen
Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt die Diakonie als „Kirche der Tat“ eine eigene Organisationsform und damit eine auf Dauer angelegte, stabile und moderne Struktur. Seitdem sind viele neue helfende Berufe entstanden.
Heute arbeiten rund 22 000 Mitarbeitende in über 1900 Diensten und Einrichtungen bei der Diakonie Sachsen kompetent, hochprofessionell und segensreich in allen Bereichen des Sozialstaats: Vom Krankenhaus bis zum Hospiz, von der Wohnungsnotfallhilfe über die Schuldnerberatung bis hin zur Ehe- und Lebensberatung, vom Altenpflegeheim über die Sozialstation bis hin zu Tagespflege, von der Kindertagesstätte über Schule und Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Neben der Unterstützung für den Einzelnen benennt die Diakonie Ursachen von sozialer Not und nimmt bei der Ausgestaltung des Sozialstaats Einfluss auf gesellschaftliche und politische Veränderungen. Als Anwältin für benachteiligte Menschen setzt sie sich für soziale Gerechtigkeit ein und versteht sich als sozialpolitischer Impulsgeber.
Die Hilfsangebote der Diakonie Sachsen sind nicht an eine Kirchenmitgliedschaft gebunden, sondern stehen allen Menschen offen.