Gottesdienst

Besondere Gottesdienste

Jeder Gottesdienst am Sonntagmorgen ist einzigartig auf seine Weise. Darüber hinaus gibt es jedoch Gottesdienste, bei denen etwas Besonderes den liturgischen Rahmen bestimmt: ein kirchliches Fest, eine Segenshandlung, ein Thema oder ein ungewöhnlicher Ort.   

Gottesdienste zu kirchlichen Festen

Die Feste des Kirchenjahres werden in allen Kirchgemeinden mit Festgottesdiensten gefeiert. Die Kirchgemeinden haben hier ihre jeweils eigenen Traditionen. In manchen Gebieten gibt es auch regionale Bräuche, die über die Grenzen der Kirchen hinaus Bekanntheit erlangt haben. Ob es der Einzug der Kurrende am ersten Advent ist, das Krippenspiel zum Heiligen Abend, die Passionsmusik zum Karfreitag, die Ostermette am Morgen des Ostersonntages oder der Waldgottesdienst zu Christi Himmelfahrt – immer sind es besondere und feierliche Gottesdienste, an denen viele Mitglieder der Gemeinde mitwirken und zu denen viele Gottesdienstbesucher jedes Jahr gern kommen. Viele Festgottesdienste des Kirchenjahres sind auch kirchenmusikalische Höhepunkte, an denen Kurrenden, Kirchenchöre und Posaunenchöre zum feierlichen Rahmen beitragen. 

Gottesdienste mit Segenshandlungen

Gottesdienste, in denen ein Kind getauft, Jugendliche konfirmiert oder ein Mitarbeitender in seinen Dienst eingeführt wird, sind für die Kirchgemeinde besondere Momente. Die Gemeinde nimmt Anteil an dem Lebensweg ihrer Mitglieder. In diesen Gottesdiensten stehen die Menschen im Vordergrund, die für ihren Lebensweg oder einen Lebensabschnitt den Segen Gottes empfangen. Die Taufe, die Konfirmation, die Schuleinführung, die Konfirmation und die Trauung sind wichtige Wegstationen im Leben eines Menschen, die gemeinsam mit der Familie und der Gemeinde gefeiert werden. Auch die christliche Bestattung ist ein Gottesdienst, an dem die Gemeinde Anteil nehmen, in dem das Leben des Verstorbenen gewürdigt und den Angehörigen Trost zugesprochen werden können. Der Segen Gottes wird auch denjenigen zugesprochen, die einen Dienst in der Kirchgemeinde neu beginnen oder beenden. Feierliche Gottesdienste zur Einführung oder Verabschiedung sind deshalb eine gute Tradition geworden.

Auch zur Erinnerung an die besonderen Lebensfeste haben Kirchgemeinden eigene Gottesdienstformen entwickelt: So finden in vielen Gemeinden regelmäßig Gottesdienste zur Tauferinnerung statt.  Ehemalige Konfirmanden werden zu den Jubiläen ihrer Konfirmation zur sogenannten Jubelkonfirmation eingeladen und treffen sich dadurch in regelmäßigen Abständen in ihrer Heimatkirche wieder. Viele Ehepaare lassen sich zur Silbernen oder Goldenen Hochzeit in einem besonderen Gottesdienst segnen. Am Ewigkeitssonntag wird mit der Verlesung der Namen in einem Gottesdienst der verstorbenen Gemeindeglieder gedacht. 

Gottesdienste mit musikalischen oder thematischen Schwerpunkten

Auch wenn Musik in jedem Gottesdienst eine Rolle spielt, haben sich in Kirchgemeinden auch Gottesdienste mit einem besonderen musikalischen Format etabliert - insbesondere am Sonntag „Kantate“ (übersetzt: „Singt“) finden in vielen Kirchgemeinden Singe-Gottesdienste statt. Darüber hinaus gibt es Gottesdienste, in denen Kantaten, Motteten oder Passionsmusiken aufgeführt werden und in denen der Kirchenchor, die Kurrende, der Posaunenchor und Instrumentalgruppen mitwirken. Insbesondere in städtischen Kirchgemeinden haben Gospel- oder Jazzgottesdienste ihre Fangemeinde.

Auch thematische Gottesdienste, die sich mit Film, Kunst oder Literatur auseinandersetzen und darüber Bezüge zum christlichen Glauben herstellen, erfreuen sich großer Beliebtheit. In manchen Kirchgemeinden werden außerdem thematische Predigtreihen angeboten oder Personen aus Kultur, Politik und Gesellschaft zu einer Mitwirkung im Gottesdienst bzw. zu einer Predigt eingeladen. 

Gottesdienste in anderer Form

Es gibt auch Gottesdienste, die bewusst von dem üblichen liturgischen Rahmen abweichen, wie dies zum Beispiel in den Go Special-Gottesdiensten oder der Thomasmesse der Fall ist. In vielen Kirchgemeinden werden auch Gottesdienste zu anderen Zeiten als dem Sonntagvormittag angeboten: So finden mancherorts Abendgottesdienste mit eigener Liturgie statt. Auch Gottesdienste für bestimmte Zielgruppen, wie Krabbel-, Jugend- oder Motorradfahrergottesdienste haben oft einen anderen Rahmen. Christliche Mitglieder bestimmter Berufsgruppen werden in manchen Regionen zu eigenen Gottesdiensten eingeladen, z. B. zu Blaulicht- oder Feuerwehrgottesdiensten, Handwerkergottesdiensten etc.

Ein besonderes Format und eine öffentliche Wirkung haben auch öffentliche Trauerfeiern oder Gedenkgottesdienste. Ein weiteres Beispiel für besondere Gottesdienstformen sind die sogenannten „Schmerzpunkte“ in der Passionszeit – sog. Popularia, die oft mit nichtkirchlichen Partnern vorbereitet werden. 

Gottesdienste an anderen Orten

"Auff dem Felde, inn der Kirchen, oder auff dem meer" könne man, so Martin Luther, Gottesdienst feiern. Beispiele und Anlässe, einen Gottesdienst einmal nicht in der Kirche zu feiern, gibt es ganz verschiedene: zu Christi Himmelfahrt im Grünen, bei Vereinsjubiläen im Festzelt, zum Stadtfest auf einem öffentlichen Platz oder zum Erntedankfest in der Scheune des Bauernhofes. Gottesdienste an anderen Orten zu feiern erfordert ein innovatives Nachdenken über Ablauf, Musik und die liturgischen Elemente. Ein anderer Ort kann einen neuen Blick bringen und auch Leute interessieren, die sich nicht für die Kirche begeistern.

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