Ökumene und Religionen

Interreligiöser Dialog

Die Religionen geben unterschiedliche Antworten auf die Fragen nach Gott. Aber sie leben und wirken in derselben Welt. Darum sind die Begegnung und das Gespräch zwischen den Angehörigen verschiedener Religionen wichtig.

Grundsätze des Interreligiösen Miteinanders

In der Selbstverpflichtung zur Charta Oecumenica heißt es:

„Wir verpflichten uns,

  • Die Religions- und Gewissensfreiheit von Menschen und Gemeinschaften anzuerkennen und dafür einzutreten, dass sie individuell und gemeinschaftlich, privat und öffentlich ihre Religion der Weltanschauung im Rahmen des geltenden Rechtes praktizieren dürfen;

  • Für das Gespräch mit allen Menschen guten Willens offen zu sein, gemeinsame Anliegen mit ihnen zu verfolgen und ihnen den christlichen Glauben zu bezeugen.“

Damit ist die Charta Oecumenica eine wesentliche Grundlage für den interreligiösen Dialog und das Gespräch mit anderen Weltanschauungen.

 

Christlich-Jüdischer Dialog

Schuldbekenntnis der Landessynode 1948

Am 18. April 1948  formulierte die 16. Evangelisch-Lutherischen Landessynode Sachsens ein Schuldbekenntnis, das als Abkündigung für den 10. Sonntag nach Trinitatis vorgesehen worden war.

In dieser „Erklärung zur Schuld am jüdischen Volk“ wurde erstmals von einer Mitschuld und Mitverantwortung der Christen und explizit der sächsischen Landeskirche gesprochen.

Der „Bruch kirchlicher Gemeinschaft“ mit den Gemeindegliedern jüdischer Herkunft galt als „Verleugnung des Wesens der Kirche“. Zugleich bat das Synodalwort die „jüdischen Mitbürger und Mitchristen“ um ‚Verzeihung‘.

Begegnung und Versöhnung

Das Schuldbekenntnis war der Beginn einer aktiven Begegnung zwischen der sächischen Landeskirche und den jüdischen Gemeinden. Eine "Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum" brachte den Kirchgemeinden die jüdische Religion näher. Auch die 1958 gegründete "Aktion Sühnezeichen" trug zu praktischer Versöhnung bei.

Pfarrer besuchten jüdische Gottesdienste. Es wurden christlich-jüdische Gedenkgottesdienste gefeiert, Tagungen und Lehrveranstaltungen ins Leben gerufen.

Materialien und Buchpublikation

In Vorbereitung auf den 70. Jahrestag des Schuldbekenntnisses 2018 hat eine Arbeitsgruppe des Landeskirchenamts Aufsätze, Dokumente, Materialien sowie Weiterbildungs- und Ausstellungsangebote für Kirchgemeinden zusammengestellt.

Die Publikation "Das Verhältnis von Christen und Juden als Thema kirchgemeindlicher Arbeit" informiert über die Geschichte und neuere Entwicklungen des christlich-jüdischen Dialogs in Sachsen.

Beschäftigung und persönlicher Kontakt

Die Veröffentlichungen sollen eine Beschäftigung mit dem Judentum ermöglichen und dazu anregen, einen persönlichen Kontakt zu Jüdinnen und Juden zu suchen, um jüdische Frömmigkeit vor Ort kennen und verstehen zu lernen.


Das Verhältnis von Christen und Juden als Thema kirchgemeindlicher Arbeit

Mit einem »Wort der Kirchenleitung zum gemeinsamen Weg von Juden und Christen«

Seiten: 97 // Datei: pdf 2 MB

Dresdner Wort der Religionen

2016 veröffentlichten sieben Religionsgemeinschaften in Dresden, darunter die evangelisch-lutherische Landeskirche, zum Tag der Deutschen Einheit ein „Dresdner Wort der Religionen“

Darin rufen sie zur Toleranz zwischen Religionen und Weltanschauungen und zum gemeinsamen Engagement für Religionsfreiheit und Frieden auf.

Mit einem Stand, dem "Zelt der Religionen", waren die teilnehmenden Glaubensgemeinschaften auch beim Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit vor Ort und stellten dort ihre Glaubensinhalte vor.

Website zum Dresdner Wort der Religionen

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