Kirche und Kultur

Kirchliche Friedhöfe

Kirchliche Friedhöfe sind Zeugnisse einer Jahrhunderte alten christlichen Bestattungskultur. Sie sind eingebunden in die Städte und Dörfer, sind Orte der Trauer und des Trostes, aber auch der Ruhe, Begegnung und Erholung.

Als Orte kommunaler Daseinsvorsorge stehen kirchliche Friedhöfe allen Bürgern, unabhängig von ihrer Konfession oder Weltanschauung, offen.

Zeugnisse der Geschichte - Orte der Ruhe

Friedhöfe sind geschützte Orte privaten und gemeinschaftlichen Totengedenkens. Sie sind wertvolle Zeugnisse unserer Orts-, Kunst- und Sozialgeschichte und haben städtebauliche sowie landschaftspflegerische Bedeutung. Das spiegeln sie in ihrer Gesamtheit, den gärtnerischen und architektonischen Anlagen, den Grabstätten und Grabmalen wider. Zugleich erinnern sie an die Endlichkeit und Begrenzung des Lebens aller Menschen.

Darüber hinaus sind Friedhöfe Orte der Ruhe, Begegnung und Erholung. Sie haben einen hohen pädagogischen Wert und leisten mit ihrem Artenreichtum in Flora und Fauna einen bedeutenden ökologischen Beitrag zur Bewahrung einer intakten Umwelt. Als „grüne Lunge“ haben sie maßgeblichen Anteil an einem gesunden Stadtklima.

Insbesondere ältere Bürger wissen deren Ortsnähe und weitgehende Barrierefreiheit zu schätzen. Sie sind gut zu erreichen und sicher begehbar; meist steht ein Ansprechpartner für die Anliegen der Friedhofsbesucher und Grabstelleninhaber persönlich zur Verfügung.

Christliche Bestattungskultur

Sterben und Tod sind zentrale Themen für den christlichen Glauben.

Kirchliches Handeln an Sterbenden und Trauernden ereignet sich deshalb seit jeher auf den vier Aufgabenfeldern praktische Hilfe (diakonia), Bekenntnis (martyria), Gemeinschaft (koinonia) und Gottesdienst (leiturgia).

Auf diese Weise wird christliche Auferstehungshoffnung verkündigt, und so soll sie eine kirchlich verantwortete Bestattungskultur prägen.

Der sich über die Jahrhunderte herausgebildete Friedhof bleibt wesentlich für die christliche Bestattungskultur und ist nach wie vor für den überwiegenden Teil der Bevölkerung eine angemessene und tröstliche öffentliche Einrichtung, die es zu bewahren und immer wieder auch an Veränderungen anzupassen gilt.

Bildergalerie

Kirchliche Friedhöfe in Sachsen

Vielerorts wird seit alters her das Friedhofs- und Bestattungswesen in Sachsen von den örtlichen Kirchgemeinden wahrgenommen. In frühen Zeiten wurde um die Kirche herum, aber auch in der Kirche, bestattet.

Später entstanden räumlich vom Kirchgebäude getrennte Bestattungsplätze (ahd./mhd. „vrithof“ = umfriedeter, umwehrter Bereich). Heute sind Friedhöfe eine öffentlich-rechtliche Angelegenheit und können in kommunaler oder in kirchlicher Trägerschaft stehen.

Aktuell befinden sich mehr als 1.000 Friedhöfe in Trägerschaft von Kirchgemeinden, Kirchspielen oder Friedhofsverbänden der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. In ihrem kommunalen Einzugsbereich stehen diese Friedhöfe in der Regel allen Bürgern, unabhängig von ihrer Konfession oder Weltanschauung, als Bestattungsorte zur Verfügung.

Damit nehmen kirchliche Friedhofsträger stellvertretend für die Kommunen eine wichtige Aufgabe für das gesamte Gemeinwesen wahr.


Holger Enke
Kirchenverwaltungsrat
Referent für Friedhofsangelegenheiten


Lukasstraße 6
01069 Dresden

Telefon: 0351 4692-155
E-Mail:

Teilen Sie diese Seite