Hinweise für den ersten Gottesdienstbesuch
Für den ersten Besuch eines Gottesdienstes ist es wichtig zu wissen: Jeder ist willkommen und soll sich im Gottesdienst wohlfühlen. "Falsch machen" kann man nichts. An dieser Stelle finden sich dennoch einige praktische Tipps.
Warum man im Gottesdienst nichts falsch machen kann
Wer am Sonntag in eine Kirche kommt, um Gottesdienst zu feiern, findet meist eine erfahrene Gemeinde vor. Die Anwesenden antworten geschlossen im Chor auf die Worte des Pfarrers, blättern routiniert im Gesangbuch oder singen Lieder gar auswendig, erheben und setzen sich, exakt, wie die Ablaufordnung es vorsieht.
Manch einer, der selten oder sogar zum ersten Mal einen Gottesdienst besucht, fühlt sich da vielleicht etwas beklommen. Man möchte sich einfügen, den Ablauf nicht stören, auch keine ärgerlichen Blicke riskieren.
Jeder ist willkommen
Das ist verständlich, aber nicht notwendig. Jeder Besucher ist im Gottesdienst willkommen!
Und obwohl selbstverständlich niemand den Gottesdienst stören sollte (Handy ausschalten nicht vergessen!), ist es am Wichtigsten, dass jeder Besucher sich dort wohlfühlt.
Er darf den Raum, die Worte, Lieder und den Kontakt mit den anderen Menschen auf sich wirken lassen und hoffentlich als Bereicherung erfahren.
Handzettel als Hilfe
Außerdem werden – gerade in Gottesdiensten mit vielen Gästen, wie Tauf-, Trau-, Konfirmationsgottesdienste – oft Handzettel verteilt, die durch den Gottesdienst führen. Oder der Pfarrer gibt an wichtigen Stellen Hinweise für den Ablauf.
Ein paar Tipps
Im Wechsel: Pfarrer und Gemeinde
Teile des Gottesdienstes sind als Wechselrede oder -gesang aufgebaut. Der Pfarrer verkündet das biblische Wort und die Gemeinde antwortet. Man kennt das aus den Gottesdiensten amerikanischer Gemeinden mit ihren Halleluja-Rufen. In der evangelischen Kirche ist das weniger überschwänglich, aber es hat den gleichen Zweck.
Was tun? Zur Orientierung gibt es einen Überblick über Ablauf und Gestaltung eines Gottesdienstes und eine Broschüre für fremdsprachige Gäste, die alle Texte in zwei Sprachen enthält. Geheimtipp: in vielen Gesangbüchern findet sich am Ende ein Einleger mit den Gottesdienstordnungen. Am besten Sie schauen gleich beim Ausleihen des Gesangbuches, dass Sie ein Buch mit eingelegten Ordnungen finden. Über den Tafeln mit den angeschlafenen Liedern befindet sich meist ein Buchstabe welcher Ordnung der Gottesdienst folgt. Damit haben Sie Text und Noten der liturgischen Gesänge immer zur Hand und wissen was als nächstes folgt.
Aufstehen und Setzen
Mehrmals im Gottesdienst erhebt sich die Gemeinde. Damit drückt sie den Respekt vor dem biblischen Wort und den heiligen Handlungen aus: etwa bei den Lesungen, dem Glaubensbekenntnis, dem Segen und den Einsetzungsworten vor dem Abendmahl.
Was tun? Wer sich als Gast der Gemeinde fühlt, ist frei, sitzenzubleiben. (Das tun auch z.B. ältere Mitglieder mit körperlichen Einschränkungen).
Wer der Gemeinde den Respekt erweisen will, steht auf. Doch wann? Am besten darauf sehen, wann die anderen es tun.
Wer darf zum Abendmahl gehen?
In der evangelischen Kirche sind alle Getauften zum Abendmahl eingeladen. Getaufte Kinder im Klein- und Kindergartenalter, die ihr Erstabendmahl noch nicht gefeiert haben, erhalten einen Segen.
Was tun? Wer nach dieser Regel nicht zum Abendmahl gehen darf oder möchte, bleibt in der Bank sitzen.