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Abschlussgottesdienst beim Klima-Pilgerweg


09. Dezember 2018

„Enkelgerechte Welt“ Klimapilger fordern Weltklimakonferenz zur Bewahrung der Schöpfung auf

KATOWICE - Für die Bewahrung der Schöpfung: Nach 92 Tagen und 1.883 gelaufenen Kilometern von Bonn bis Katowice haben die Klimapilgerinnen und Klimapilger bei der 24. Weltklimakonferenz von den Politikern der Welt und insbesondere Deutschlands mehr Klimagerechtigkeit für andere Regionen und künftige Generationen eingefordert.

Dazu brauche es vor allem mehr Mut: „Es ist allerhöchste Zeit, dass die Politiker was tun für eine enkelgerechte Welt!“, forderte Langzeitpilger Wolfgang Löbnitz, einer der Initiatoren des 3. Ökumenischen Pilgerweges für Klimagerechtigkeit. Er stellte heute gemeinsam mit Langzeitpilger Jens Knölker im zentralen Veranstaltungszentrum „Climate Hub“ im Zentrum von Katowice den Pilgerweg und seine Forderungen offiziell vor.

Hier trafen sich Klimapilger aus aller Welt (Philippinen, Deutschland, Norwegen, Niederlande, Schweden u.v.m.), darunter auch Yeb Sano mit einer Gruppe von Klimapilgern aus Rom. Er war früherer Verhandlungsleiter für die Philippinen bei den UN-Klimakonferenzen. „Es ist ein Fakt, dass Deutschland schon heute komplett aus der Kohle aussteigen könnte, weil wir schon heute zu viel Strom produzieren und diesen exportieren. Wir brauchen den Kohlestrom nicht – das haben uns unterwegs Wissenschaftler und Politiker bestätigt, ist Wolfgang Löbnitz überzeugt. Ein reiches Land wie Deutschland habe alle Mittel zu einem schnellen und auch gerechten Ausstieg.

„Deutschland war mal Vorreiter, doch nun verfehlt es sowohl das nationale wie auch das EU-Klimaschutzziel für 2020“, ergänzte Klimapilger Jens Knölker. „Unser Weg hat deutlich gezeigt, dass die Menschen oft schon viel weiter sind als die Politiker. Nur die Politiker haben zu viel Angst. Habt mehr Mut! Sprecht mit den Menschen! Der deutsche Klimaschutz muss sofort wieder auf Kurs gebracht werden!“

Die beiden Pilger stellten im Climate Hub den 3. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit in Wort und Bild vor. Sie erzählten sowohl von den „Schmerzpunkten“ des Weges, von zerstörten Dörfern, verheerten Landschaften, entwurzelten Menschen in den großen deutschen Braunkohle-Revieren. Sie stellten auch „Kraftorte“ vor, so beispielsweise Anlagen für nachhaltige Energiegewinnung, Gespräche mit engagierten Schülerern, Treffen mit Umweltgruppen und vielen spirituellen „Kraftspendern“ wie Andachten, angeregtem Austausch und Stille-Zeiten.

Seinen feierlichen Abschluss fand der Pilgerweg am Sonntagnachmittag mit einem großen Ökumenischen Abschluss-Gottesdienst in der Christkönigskathedrale in Katowice. Hier begrüßte Wiktor Skworc, Erzbischof von Kattowitz, die Pilger zum „wichtigsten spirituellen Ereignis während des Klimagipfels COP 24“. Gemeinsam mit Anders Wejryd, dem Präsidenten für Europa im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), feierten sie einen bewegenden Gottesdienst in polnischer und englischer Sprache. In seiner Predigt forderte Erzbischof Skworc zum Wandel auf: „Lasst uns das Gesicht der Erde verändern, in uns und durch uns!“

Klima-Pilger in Katowice angekommen
2. Ökumenischer Pilgerweg erreicht Weltklimakonferenz COP 24: Juliana Klengel Koordinatorin des Pilgerwegs (2.v.l.), Christine Müller (Initiatorin und Pilgerin (6.v.r.) und die Langzeit-Wolfgang Löbnitz (4.v.l.), Wolfgang Eber (5.v.l.) und Jens Knölker (4.v.l.)
Zentrales Veranstaltungszentrum „Climate Hub“
Zentrales Veranstaltungszentrum „Climate Hub“
Abschluss-Gottesdienst in der Christkönigskathedrale
Abschluss-Gottesdienst in der Christkönigskathedrale

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