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Auftakt zum Kulturkirchenprogramm in Chemnitz


30. November 2024

Predigtimpulse zu „Erwarten – Empfangen – Weitergeben“

CHEMNITZ – Mit einem Ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Licht im Advent“ eröffneten am 30. November in der Chemnitzer Petrikirche die Chemnitzer Kirchen das Kulturkirchenprogramm zu Beginn des neuen Kirchenjahres. Zur Kulturkirchen-Eröffnung am 1. Advent wurde im Beisein von Oberbürgermeister Sven Schulze das Kulturkirchenprogramm für 2025 bekannt gegeben. Mit der Eröffnung im Advent 2024 sollen Advents- und Weihnachtstraditionen mit hineingenommen werden in das Kulturhauptstadt-Programm des kommenden Jahres. 

Als Ausdruck des ökumenischen Zusammenwirkens beteiligten sich die sächsischen Bischöfe Tobias Bilz und Heinrich Timmerevers (Bistum Dresden-Meißen) sowie Harald Rückert von der Ev.-meth. Kirche. Dazu gestalteten die Künstlerin Heda Beyer vom Taupunkt e.V., ein ökumenischer Kirchenchor und eine traditionell erzgebirgische Bergmannsgruppe den Gottesdienst künstlerisch.

Die drei Bischöfe hielten Predigtimpulse zu den Worten Erwarten, Empfangen, Weitergeben. Im Gottesdienst erhielten alle Besucherinnen und Besucher eine Kerze und konnten sich das Licht untereinander weitergeben. Das Licht und die drei Stichworte haben viel mit der Adventszeit zu tun, die in der Region Chemnitz und im Erzgebirge mit unzähligen Traditionen verbunden ist.

Für Landesbischof Bilz sei „Erwarten“ mehr als nur ein passives Warten. Hier seien Christen aufgefordert eine aktive Haltung einzunehmen und Ausschau zu halten nach dem Reich Gottes. Das bedeute achtsam gegenüber Menschen zu sein, die ansonsten nicht in den Blick gerieten. Adventszeit sei eine Sehnsuchtszeit, insbesondere für Kinder, „aber auch für uns. Lasset uns Erwartende sein“, sagte er.

Bischof Timmerevers verbindet mit dem Wort „Empfangen“ ein Geschenk, keine erarbeitete oder gekaufte Leistung. Auch die Liebe sei ein Geschenk, das unendlich reich mache. Licht empfange man aus der Höhe, nicht aus sich selbst heraus. So, wie ein Feuerstein nach Mühen Funken schlägt und Anderes Feuer fängt. Für Christen habe das Licht einen Namen. Mit Jesus Christus sei das Licht in die Welt und ins Dunkel gekommen, das Orientierung, Wärme und Geborgenheit bringe.

„Das Licht weitergeben, das uns erleuchtet hat“, so Bischof Rückert, brauche häufig Mut, es nicht bei sich zu behalten – und die Bereitschaft, sich belächeln zu lassen. Schließlich werde Trost stärker als Kummer sein. Er rief dazu auf, das Licht der Hoffnung in die Familien und die Gesellschaft weiterzugeben und zu bezeugen, dass in Gottes Augen jeder Mensch kostbar sei. Auch sollte daran festgehalten werden, dass sich die Wahrheit durchsetzen werde. „Unsere Gesellschaft braucht das Licht der Hoffnung“, so Rückert.

Zukunft durch Gemeinschaft

Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze sprach ein Grußwort. Die Kulturkirche 2025 zeige eindrücklich, dass Kultur nicht in Abgrenzung, sondern in “Verbindung von Menschen, ihren Geschichten und Perspektiven” entstehe. So könne der Verbund neue Wege für die Zukunft schaffen und zu einem “Ort der Begegnung, Kreativität und Gemeinschaft” werden. Das Ziel auch der Kulturhauptstadt sei es, “Räume zu schaffen, in denen sich alle Menschen wiederfinden können” - unabhängig von Alter, Herkunftoder Erfahrung. “Denn nur im Miteinander kann Großes entstehen”, sagte Schulze.

Alexander Ochs, der Kurator des eng mit der Kulturkirche verbundenen Kulturhauptstadtprojektes “Purple Path”, trug sein Grußwort im Freiberger Kittel vor, einer traditionellen Bergmannskluft und verwies damit auf den wichtigen Bezug der Region zum Bergbau. Trotz einer von Faschismus, Sozialismusund Atheismus geprägten Geschichte sei das Erzgebirge immer noch eine christliche Region. Der PurplePath verbinde die Kreativität der Künstler mit der Spiritualität der Region. Die Kulturkirche 2025 sei dabei ein starker Begleiter und Partner, unter anderem bei den Projekten “Engel & Bergmann”, “Interventionen zur Passion” oder “Europäische Bergpredigt”. “Ich bin dankbar und freue mich gemeinsam mit euch auf ein tolles, kreatives und friedliches 2025, dass uns alle verbindet und keinen ausgrenzt oder vergisst”, so Ochs.

Das Kulturkirchenprogramm 2025

Mit dem Auftakt beginnt offiziell das Kulturkirchen-Jahr. Es stehen vielfältige Konzerte,Gottesdienste, Ausstellungen, Gesprächsformate und mehr auf dem Plan. Das Programmheft für das erste Halbjahr ist ab sofort digital unter kulturkirche2025.de (Rubrik „Service“), sowie gedruckt bei der Superintendentur des Kirchenbezirks Chemnitz und der Tourist-Information erhältlich. Das Heft für das zweite Halbjahr erscheint im Frühjahr 2025. Die kommenden drei Adventssonntage greifen das Bergmotiv und das Narrativ des Purple Path (“Alleskommt vom Berg her”) auf. Die Besucher können sich freuen auf einen Gottesdienst zu Glaube und Bergbau (8.12, SMAC), auf drei Vernissage zu Christina Dolls Engel & Bergmann (15.12, Zwickau, Wolkenstein, Chemnitz) und auf eine Europäische Bergpredigt (22.12., Annaberg-Buchholz).

https://kulturkirche2025.de/

 

 

 

Bischöfe (v.l.n.r.) Tobias Bilz, Heinrich Timmerevers, Harald Rückert
Oberbürgermeister Sven Schulze (l.) sprach ein Grußwort zu den Gottesdienstbesuchern

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