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Chemnitzer Friedenstag im Kulturhauptstadtjahr
02. März 2025
Neues ökumenisches Nagelkreuzzentrum mit Nagelkreuz aus Coventry
CHEMNITZ – Im Gedenken und zur Mahnung findet in Chemnitz am 5. März der traditionelle Friedenstag statt, der in diesem Jahr unter dem Wort „Versöhnung“ an die Zerstörung der Stadt vor 80 Jahren und an die Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnert. Im Kulturhauptstadt 2025 steht am Friedenstag, der auf den Aschermittwoch fällt, neben zahlreichen Veranstaltungen die Verleihung des Nagelkreuzes von Coventry an das neu gegründete Nagelkreuzzentrum in der Stadt- und Marktkirche St. Jakobi im Mittelpunkt. Sie erfolgt im Abendgottesdienst um 19:30 Uhr in der Jakobikirche.
Dort werden u.a. der sächsische Landesbischof Tobias Bilz, der Vorsitzende der Deutschen Nagelkreuzgemeinschaft, Landesbischof Dr. Oliver Schuegraf (Schaumburg-Lippe), und The Very Reverend Dean John Witcombe aus dem englischen Coventry erwartet. Dekan Witcombe wird auch die Predigt halten. Seit über vier Jahren bereitet sich eine ökumenische Initiativgruppe auf die Gründung des ersten Nagelkreuzzentrums in Chemnitz vor. Bevor das Nagelkreuz seinen Bestimmungsort in der Kirche findet, wird es nach dem Gottesdienst zu einem gemeinsamen Singen des Dona nobis Pacem mit auf den Neumarkt getragen. Um 21:00 Uhr beginnt das Gedenk- und Gebetsgeläut Chemnitzer Kirchen.
Die Arbeitsgemeinschaft Chemnitzer Friedenstag, in der auch die Kirchen der Stadt mitarbeiten, hat unter dem Thema Versöhnung und Demokratie ein umfangreiches Programm vorbereitet. Gedenkveranstaltungen, Lesungen, Ausstellungen und Friedensgebete laden dazu ein, innezuhalten, die Schrecken des Krieges zu reflektieren und die Bedeutung von Frieden in der heutigen Zeit zu begreifen.
Der Tag beginnt einer Kranzniederlegung und Gedenkveranstaltung am Mahnmal der Bombenopfer des 5. März um 10:00 Uhr auf dem städtischen Friedhof. Ihr folgen bis zum Abend Aktionen und Präsentationen auf der Gedenk- und Aktionsfläche auf dem Neumarkt rund um das Friedenskreuz.
Parallel zu anderen Veranstaltungen gibt es ab 15:00 Uhr in der Jakobikirche Musik und Texte zum Thema Versöhnung mit Chor und dem Jungen Vokalensemble der Städtischen Musikschule Chemnitz. Anschließend musiziert das Orchester „Streichhölzer“ der Städtischen Musikschule Chemnitz.
Im benachbarten Rathaus beginnt um 16:30 Uhr eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Frieden – ein europäischer Gedanke“ mit Ministerpräsident Michael Kretschmer, The Very Reverend Dean John Witcombe, Vorsteher der Coventry Gemeinde, UNO-Experte Ekkehard Griep und Bildungsreferentin Tina Weinhold-Leiser. Um 17:00 Uhr starten neun Friedenswege an verschiedenen Orten, die auf dem Neumarkt zusammenlaufen, wo die Hauptveranstaltung um 18:00 Uhr beginnt.
Sie steht auf dem Chemnitzer Neumarkt vor Beginn des Ökumenischen Gottesdienstes in der Jakobikirche unter dem Motto „Frieden stiften durch Versöhnung”. Die Hauptversammlung wird durch ein Grußwort vom Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze eröffnet. Weitere teilnehmende Gäste sind u.a. Dekan Witcombe (Coventry), MP Michael Kretschmer, Nirit Sommerfeld (Künstlerin, Betreiberin Café Julius) und Dr. Peter Seifert (1993 bis 2006 Oberbürgermeister von Chemnitz). Die künstlerische Ausgestaltung übernehmen das Bläserensemble GoNG aus Nova Gorica/Gorizia (Slowenien) sowie die Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag.
Hintergrund
Die Idee für den Chemnitzer Friedenstag hatten 2002 der Pfarrer Hans-Jochen Vogel (Pfarrer i.R., † 2005) und die Sängerin Sabine Kühnrich. Ziel war es dem Gedenktag einen Charakter zu verleihen, an dem zukünftig friedensstiftende kulturelle und politische Impulse für die Stadt und von der Stadt ausgehen. Dieser Aufruf wurde von namhaften Chemnitzer:innen unterschrieben. Gemeinsam mit Pfarrer Stephan Brenner gründeten die beiden Initiatoren die Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag.
Jedes Jahr wuchs die Zahl der Engagierten, um die Idee des Friedenstages mit Leben zu füllen. Unzählig viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurden dafür geleistet. Der Begriff „Chemnitzer Friedenstag“ ist seit vielen Jahren in den allgemeinen Sprachgebrauch der Stadt eingegangen.
PROGRAMM des Chemnitzer Friedenstages



