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Hoffnung für die Erde leben
09. September 2024
Ökumenisches Abschlussfestival eines bundesweiten Prozesses
DRESDEN - Mit einem dreitägigen Festival endet der achtmonatige Prozess „Hoffnung für die Erde leben“ am Wochenende vom 13.-15. September 2024 in Dresden mit Veranstaltungen in den Dresdner Hauptkirchen, sowie im Haus der Kirche und an öffentlichen Orten in der Stadt. Rund 150 Teilnehmende aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Ausland haben sich angemeldet. An die 80 dezentrale Veranstaltungen haben deutschlandweit auf dieses Wochenende vorbereitet und die Themen des sogenannten Konziliaren Prozess neu beleuchtet.
In einer Auftakt-Veranstaltung in Fulda bei der 254. Delegiertenversammlung der 25 Gast- und Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), die auch die Schirmherrschaft für diesen bundesweiten Prozess übernommen hatte, begann im März diesen Jahres die dezentrale Projektphase. Seitdem fanden an verschiedenen Orten in Deutschland jeden Monat etwa zehn Veranstaltungen statt. Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen sind in die Vorbereitung des Abschlussfestivals eingeflossen.
Drei Panels zu den Themen Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung sind für das Wochenende in Dresden geplant. Internationale Wissenschaftler wie Prof. Dr. Fernando Enns, mennonitischer Friedensforscher an der Universität Hamburg und Amsterdam, Prof. Dr. Wolfgang Lucht vom Klimafolgenforschungsinstitut in Potsdam, Dr. Déogratias Maruhukiro der Theologischen Fakultät an der Universität Freiburg, der anglikanischen Bischöfin aus Huntingdon in der Diözese Ely (UK) und Vizepräsidentin der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) Dr. Dagmar Winter oder Dr. Christina Horváth-Stenner aus Wien, Beraterin der OSZE-Vorsitzenden zu Friedensbemühungen in der Ukraine, Moldau, Südosteuropa und Vorderasien aus Wien u.v.m.
Zudem wurden aus einer Fülle eingereichter Workshop-Ideen ein vielfältiges Workshop-Programm zusammengestellt. Es umfasst öffentliche Lesungen in der Fußgängerzone, politisches Improtheater genauso wie kreative Angebote mit Pinsel und Farbe für große und kleine Hoffnungssuchende. „Die Themenvielfalt und das Engagement bundesweiter Initiativen hat uns sehr gefreut und gezeigt, dass die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung in unzähligen kirchlichen und außerkirchlichen Gruppen bearbeitet werden und verankert sind, berichtet Helena Radisch, Referentin für Ökumenische Beziehungen in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, die in der Steuerungsgruppe das Abschlussfestival mit vorbereitet hat. „Letztlich fiel es uns wirklich schwer, aus den zahlreichen Bewerbungen einzelne Workshops auszuwählen,“ gibt die junge Ökumenikerin Einblick in die Vorbereitungen.
Für die Organisation und Begleitung haben sich ein gutes Dutzend junge Erwachsene zu einem internationalen Steward-Team zusammengefunden und bilden für das Wochenende eine ökumenische Gemeinschaft auf Zeit.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche am Sonntag, den 15. September, um 9:30 Uhr unter Teilnahme von Landesbischof Tobias Bilz als Vertreter der gastgebenden Landeskirche, werden den Gottesdienst der Vorsitzende der ACK in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron und der Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer, den Gottesdienst gestalten. Um 12:30 Uhr schließt sich ein Pilgerweg durch die Stadt Dresden an, womit das öffentliche Programm des Abschlussfestivals von „Hoffnung für die Erde leben“ enden wird.
Interessierte Tagesgäste können sich im Haus der Kirche auch noch spontan für die Teilnahme an einzelnen Veranstaltungen des öffentlichen Programms registrieren lassen und ohne Verpflegung an dem Seminarangebot teilnehmen. Der Eintritt ist kostenlos – um eine Spende wird gebeten.
Der Konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ist eine der umfassendsten Erneuerungsbewegungen in der Geschichte der Weltchristenheit. Ausgerufen wurde er in der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Vancouver 1983. Doch seine Wurzeln sind eng mit der Geschichte des Evangelischen Kirchenbundes in der DDR sowie mit der Geschichte von Friedens-, Entwicklungs- und Umweltbewegungen in den westdeutschen Kirchen sowie weiterer Kirchen in der Weltökumene verbunden. Es gibt zahlreiche Überschneidungen zwischen den Themen des konziliaren Prozesses und der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung 2030, auf die seit 2015 die Arbeit vieler UN-Organisationen sowie nationaler Regierungen ausgerichtet ist. Auf der 10. Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe 2022 ist der konziliare Prozess in einer Fortschreibung des Pilgerwegs für Gerechtigkeit, Versöhnung und Einheit aufgegangen und mündete in einem Ruf nach einer „Ökumene der Herzen“.
- PROGRAMM und Inhalte: https://engagiert.evlks.de/mitteilungen/hoffnung-fuer-die-erde-leben
- HOFFNUNG FÜR DIE ERDE LEBEN: https://www.hoffnungleben2024.de/start