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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen


26. November 2024

„Nein! zu Gewalt gegen Frauen“

DRESDEN -  Am 25. November ist „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. Weltweit wird darauf aufmerksam gemacht, dass jeden Tag Frauen Gewalt erfahren. Jährlich leiden Millionen Frauen unter Gewalt. Formen von Gewalt gegen Frauen reichen von ökonomischer Ungleichheit, Abhängigkeit vom (Ehe)Partner oder der Familie sowie der Verletzung elementarer Menschenrechte, wie Verweigerung von Bildung, Selbstbestimmung und Eigenständigkeit, über sexuelle Belästigung und Nötigung, sexuellen Missbrauch, psychische und körperliche Misshandlung und Vergewaltigung bis zu Frauenhandel, Verschleppung, Zwangsverheiratung und Zwangsprostitution. Die Anzahl der erfassten Opfer ist in den letzten fünf Jahren in Deutschland um 17,5 % angestiegen und erreichte 2023 einen neuen Höchststand. 155 Frauen wurden letztes Jahr durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Alle 4 Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Und die Dunkelziffer ist deutlich höher. Nach sogenannten Dunkelfeldstudien ist jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Das sind mehr als 12 Millionen Frauen.

Am meisten verbreitet ist häusliche Gewalt. Ein Drittel aller Frauen macht in ihrem Leben Erfahrungen damit - häufig im Kontext von Trennungs- und Scheidungssituationen. Obwohl häusliche Gewalt in der Öffentlichkeit wenig sichtbar ist und tabuisiert wird, begegnen den Mitarbeitenden der Frauenarbeit der EVLKS im Arbeitsbereich Frauengesundheit häufig Schilderungen von körperlicher und seelischer Gewalt in Familien. Für Frauen, die Gewalt erleben, kann eine Mutter-Kind-Kur der Beginn dafür sein, Worte zu finden und sich zu befreien.

Die Frauenarbeit der EVLKS machte rund um den internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen mit verschiedenen Aktionen auf das Thema aufmerksam. Auch beteiligte sie sich zusammen mit einem breiten Bündnis unter Führung des Landesfrauenrates Sachsen an einem Aktionstag vor dem Kulturpalast in Dresden. Mithilfe von Redenbeiträgen, Musik, Mitmachaktionen, Infoständen, Grabkerzen und einer Kunstinstallation konnten sich Menschen über Gewalt gegen Frauen informieren und sich solidarisch zeigen.

Als Zeichen der Solidarität mit betroffenen Frauen weht von 25. November bis 10. Dezember eine Fahne mit der Aufschrift „Wir sagen Nein zu Gewalt gegen Frauen“ vor der Dreikönigskirche (Haus der Kirche) in Dresden.

Am Beispiel der Geschichte von Susanna im Buch des Propheten Daniel wurde im Rahmen eines ökumenischen Abendgebetes in der Frauenkirche das Thema aus theologischer Perspektive aufgegriffen. Die gesammelte Kollekte geht an den SOLWODI e.V. („Solidarität mit Frauen in Not“). Der Verein setzt sich für die Rechte von ausländischen Frauen in Deutschland ein, die Not und Gewalt erfahren haben. Seien es Opfer von Menschenhandel, sexueller Ausbeutung und Prostitution, Zwangsheirat oder sonstiger Gewalt. Bundesweit ist SOLWODI mit 19 Fachberatungsstellen und sieben Schutzeinrichtungen für Frauen und Kinder in Not vertreten.

Kunstinstallation „Lichtkuppel“ symbolisiert einen Schutzraum für Frauen und wurde von der Kreativen Werkstatt Dresden e.V. für den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen entworfen und vor dem Kulturpalast aufgebaut.

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