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Ziegelmanufaktur vereint Tradition, Innovation und Kompetenz
20. September 2024
DRESDEN – Landesbischof Tobias Bilz besuchte am Donnerstag, den 19. September 2024, das Ziegelwerk Klaus Huber GmbH & Co. KG in Graupzig nördlich von Nossen. Er kam dort mit den Geschäftsführern des Unternehmens, Ralf und Klaus Huber und weiteren Mitarbeitenden ins Gespräch und informierte sich über die bewegte Geschichte des Familienunternehmens, die spezifischen Produktionsformen von Ziegeln und Baukeramik sowie die heutigen Anforderungen an ein innovatives Unternehmen im Baustoffsektor.
Begleitet wurde Landesbischof Bilz von den Initiatoren des Betriebsbesuchs von der Männerarbeit, Dr. Erik Panzig, Michael Seimer und Carsten Schrievers sowie dem Obmann Handwerk und Kirche Johannes Rösch. Neben den Mitarbeitenden der Bischofskanzlei Holger Treutmann und Cornelia Müller nahm auch der Beauftragte beim Freistaat vom Evangelischen Büro Christoph Seele, und Andreas Beuchelt, Superintendent des Kirchenbezirks (Meißen-Großenhain) an der Betriebsbesichtigung teil. Aus fachlichem Interesse kam auch der für dieses Gebiet zuständige Baupfleger Marc Donath mit hinzu. Frank Pierel vertrat als Pfarramtsleiter des Kirchspiels Nossener Land die Regionalen Kirchgemeinden.
Die Betriebsleiter und Geschäftsführer Klaus (Senior) und Ralf Huber berichteten von der Geschichte des Traditionsbetriebs im Herzen Sachsens. So erfuhr der Bischof und seine Delegation vom unmittelbar neben dem Betrieb gelegenen Tagebau zum Abbau von Ton und Lehm sowie von den wechselhaften Umständen am Ende des Zweiten Weltkrieges, der DDR- und Wendezeit.
Die Fähigkeit, eine endlose Vielfalt Ziegel, Klinker, Backsteine, Terrakotten sowie Baukeramik und keramische Schmuckelemente originalgetreu fertigen zu können, ist ein Alleinstellungsmerkmal der Graupziger Ziegelei. Wo auch immer – von der Schweiz bis Schweden und Norwegen – alte Ziegel ersetzt werden müssen, ist die Ziegelei Huber oft der richtige Ansprechparter: Im eine Millionen Steine umfassenden Lager finden sich mitunter die passenden Ziegel oder die Firma Huber fertigt diese individuell an, sodass Original und nachgefertigtes Produkt praktisch nicht mehr zu unterscheiden sind.
Nicht zuletzt durch die spezifischen Ansprüche bei historischen Gebäuden kommen objektbezogene Handstrichziegel in der Wasserstrich- oder Sandstrichtechnik zur Verwendung. Für Kirchen, Klöster und andere repräsentative Bauten werden zudem Formziegel in Schablonenschneidtechnik oder mittels Profilformen hergestellt. Somit gehört dieses Handwerk zu dem Kreis von Bauzulieferern, die auch für Sanierungsbedarfe bei einer großen Anzahl von kirchlichen Gebäuden im Innen- und Außenbereich in Frage kommen und entsprechende Expertise vorweisen. In einer Präsentation lernten Tobias Bilz und seine Begleitung auch zahlreiche bekannte Orte kennen (u.a. St. Afra, Meißen, Schlosskapelle Dresden, Rote Brücke Bad Muskau), an denen Huber-Ziegel verbaut wurden.
Landesbischof Bilz setzte in einem Wort zur Tageslosung (Psalm 143,2) die Arbeit des Betriebes und der darin arbeitenden Menschen in Beziehung: „Wie wir miteinander leben und arbeiten, hier bei Ihnen im Betrieb, aber auch bei uns in der Kirche – Menschen sind nicht perfekt. […] Auch wir müssen einander annehmen, wie Gott uns annimmt.“ Und er ergänzte im Hinblick auf die Produkte der Ziegelei: „Bei den Steinen wird dann erst richtig spannend, wenn nicht jeder Stein ist wie der andere. Und so wird es auch bei uns Menschen erst dadurch richtig interessant, dass wir nicht perfekt sind.“ Der Bischof sprach der Ziegelei Huber und allen Mitarbeitenden Segen zu und wünschte ihnen viel Erfolg für ihre Unternehmung.
Der Betriebsbesuch des Landesbischofs zählt zu den traditionellen Kontakten von kirchlichen Verantwortungsträgern zur Arbeitswelt und dient dem Erfahrungsaustausch von Mitarbeitenden in Arbeitswelt und Kirche. Die Organisatoren der Männerarbeit achten dabei auf ein breites betriebliches Spektrum. Nach einem Besuch hinter den Kulissen des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters in Bautzen (2022) galt ein Tagesbesuch im letzten Jahr der Außenstelle des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie einem Privatbetrieb der Milchviehwirtschaft ebenfalls in der Nossener Region.