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Buß- und Bettag

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Der evangelische Feiertag bildet den Abschluss der FriedensDekade

DRESDEN - Am Buß- und Bettag, der seit 29 Jahren nur noch im Freistaat Sachsen ein staatlich geschützter arbeitsfreier Feiertag ist, laden Kirchgemeinden in ganz Sachsen zu besonderen Gottesdiensten ein. Der Tag, der in diesem Jahr auf den Mittwoch, 20. November, fällt, thematisiert den christlichen Umgang mit Schuld, der mit den Worten „Buße tun“ und „Beten“ beschrieben ist. Gleichzeitig weist er auch darüber hinaus und will Menschen Orientierung und Wegweisung geben.

Für Landesbischof Tobias Bilz eröffnet der Buß- und Bettag Möglichkeiten, ehrlich auf eigene Fehler und Schuld zu schauen – nicht als Last, sondern als Chance. „Eine gelebte Fehlerkultur scheint mir auch gesellschaftlich sinnvoll und heilsam zu sein“, sagt er. „Eigene Schwächen zu erkennen und anzuerkennen, schafft Raum für Neuanfänge. Es kann innerlich befreien und zu seelischem Gleichgewicht beitragen“, so Tobias Bilz.  

Da der Buß- und Bettag auch den Abschluss der Ökumenischen FriedensDekade bildet, wird das diesjährige Thema der FriedensDekade „Erzähl mir vom Frieden“ vielfach in Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen eine Rolle spielen. Der Fokus soll sich auf das positive Engagement richten, ohne den vorhandenen Unfrieden, das vorherrschende Unrecht oder die Angst vor einer ungewissen Zukunft auszublenden. Es geht darum zu zeigen, was bereits gelingt und wo sich Menschen erfolgreich mit zivilen und gewaltfreien Mitteln für den Frieden engagiert haben und aktuell engagieren.

Ökumenischer Thementag in Bautzen

Die Initiative „Ökumenischer Weg“ richtet jährlich zum Buß- und Bettag den Ökumenischen Thementag aus, der Themen von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung aufgreift. „"Erzähl mir von morgen"“ lautet das Thema des diesjährigen Ökumenischen Thementags in Freiberg. Er beginnt mit einem Ökumenischen Gottesdienst um 10:00 Uhr im Dom St. Marien, den die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen gestaltet. Nach dem Gottesdienst und einem gemeinsamen Imbiss, beginnen um 12:30 Uhr die Workshops an verschieden Orten. Zwei Vorträge werden im Schlossplatzquartier der TU Bergakademie Freiberg (Prüferstr. 4) angeboten. Ebenfalls um 12:30 Uhr kann man sich einer Nachhaltigen Stadtführung mit Agenda 21 anschließen (Ladencafé, Thielestr. 5). Für 15:00 Uhr ist für die Teilnehmenden ein gemeinsamer Abschluss des Thementages in der Freiberger Petrikirche geplant.    

Ausgewählte Gottesdienste am Buß- und Bettag

In Dresden wird Landesbischof Tobias Bilz um 9:30 Uhr im Gottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche predigen. Bereits um 8:00 Uhr lädt die Gemeinde in Dresden-Cotta zur Morgenandacht in die Heilandskirche ein. Um 10:00 Uhr beginnt ein Gottesdienst in Dresden-Seidnitz und Ökumenische Gottesdienste finden in Dresden-Leuben, Dresden-Blasewitz sowie in der Kirche Leubnitz-Neuostra statt. Um 11:00 Uhr lädt die Frauenkirche zum Abendmahlsgottesdienst ein. Weitere Gottesdienste im Norden Dresdens beginnen um 9:30 Uhr in der Apostelkirche Trachau, um 10:00 Uhr in der Dreikönigskirche und als Ökumenischer Gottesdienst in der katholischen Kapelle Heilig-Kreuz in Dresden-Klotzsche.

In der Dresdner Frauenkirche findet traditionell am Buß- und Bettag um 14:30 Uhr das Forum Frauenkirche mit dem Johann-Amos-Comenius-Club Sachsen statt. Diesmal wird Prof. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum in Bonn, über das Pandemie-Geschehen um Corona sprechen. Die Corona-Pandemie stellte für alle ein einschneidendes Ereignis dar, mit fast drei Jahren Ausnahmezustand auf allen Ebenen. Diese Zeit solle laut Dr. Streeck nicht einfach abgehakt, sondern mit dem nun notwendigen Abstand aufgearbeitet werden, um daraus zu lernen und sich besser auf mögliche künftige Krisen dieser Art vorbereiten zu können.

Die Evangelische und die Katholische Akademie laden ab 13:00 Uhr zu einem Werkstatttag in die Sächsische Akademie der Künste nach Dresden (Palaiplatz 3) ein, um den essayistischen Werkzyklus des Theologen und Schriftstellers Christian Lehnert vorzustellen. Lehnert bringt Mögliches und Verborgenes zur Sprache und liest aus seinen Büchern beim Werkstatttag. Die Lesungen werden kundig kommentiert mit anschließenden Gesprächen.

In Leipzig lädt die PAX-Jugendkirche – wie in jedem Jahr am Abend vor dem Buß- und Bettag - am 19. November um 19:00 Uhr zur „Nacht der Lichter“ ein. Am nächsten Tag heißt es ab 17:00 Uhr „pizza, pax & politics – Ein Zeitzeugengespräch“ mit Rolf Isaacsohn, der das KZ Theresienstadt überlebte und sich in der Israelitischen Kultusgemeinde engagiert.

Die Kirchgemeinde St. Thomas lädt am 20. November um 9:30 Uhr zu einem Gottesdienst zum Buß- und Bettag ein. Die Predigt hält Pfarrer Lüder Laskoswki. Es musiziert das Leipziger Vocalensemble unter Leitung von Sebastian Reim.
Viele Leipziger Kirchgemeinden laden zum Ende der FriedensDekade zu besonders gestalteten musikalischen und ökumenischen Gottesdiensten ein. So beginnen jeweils 10:00 Uhr in der Nathanaelkirche in Lindenau, in der Kirche Großstädteln und in der Gustav-Adolf-Kirche in Lindenthal Gottesdienste. Um 10:30 Uhr wird in die Stephanuskirche Mockau sowie um 17:00 Uhr in die Leipziger Nikolaikirche eingeladen, wo zum Abschluss der FriedensDekade der Lyriker Tobias Petzoldt den Gottesdienst musikalisch begleitet.  In der Aula und Universitätskirche St. Pauli am Leipziger Augustusplatz erklingt im Universitätsgottesdienst um 11:00 Uhr J.S. Bachs Kantate „Actus tragicus“.

In Chemnitz nimmt das Evangelische Forum den Buß- und Bettag zum Anlass, um mit einer Gruppe Interessierter morgens mit der Bahn nach Pirna zu fahren, um das Gelände und die Gedenkstätte der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein zu besuchen. In ihr wurden in den Jahren 1940 und 1941 tausende Menschen ermordet. Gottesdienste finden in der Johanniskirche Rußdorf (9:00 Uhr) und um 9:30 Uhr in der Gnadenkirche Chemnitz-Borna, der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche und der Stadtkirche Limbach statt. Um 10:00 Uhr ist ein gemeinsamer Ökumenischer Gottesdienst für die Stadtregion in der St. Andreaskirche geplant.

Die Europäische Bergpredigt zum Buß- und Bettag hält Bischof Pavel Pokorný (Prag), Synodalsenior der Ev. Kirche der Böhmischen Brüder, um 10:30 Uhr im Dom St. Marien in Zwickau. Mitorganisiert wurde dieser Gottesdienst durch die Arbeitsstelle für die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. In Glauchau wird um 10:00 Uhr zu einem Ökumenischen Gottesdienst in die St. Georgenkirche eingeladen und in der Kirche St. Petri in Niederlungwitz beginnt um 16:30 Uhr ein Salbungsgottesdienst.

Im Vogtland eröffnet um 9:30 Uhr die St. Bartholomäuskirche mit einem Allianzgottesdienst die meist ökumenisch durchgeführten Gottesdienste, so wie auch in Rodewisch. Um 10:00 Uhr laden Gemeinden u.a. nach Waldkirchen, Reumtengrün, Wernesgrün und mit den Methodisten in deren Zionskirche nach Netzschkau ein. In der Johanniskirche in Plauen wird im Ökumenischen Gottesdienst das Nagelkreuz übergeben, das 2021 an die Plauener Gemeinde verliehen wurde.

Um 10:00 Uhr sind im Erzgebirge Gottesdienste in Aue-Bad Schlema, Forchheim, Kirchberg, Leukersdorf, Oberneuschönberg, der Bergkirche Pobershau, Satzung sowie Allianzgottesdienste in Breitenbrunn und Lößnitz. In Annaberg-Buchholz beginnt um 10:30 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst in der St. Katharinenkirche.

In Sebnitz am Rande der sächsischen Schweiz wird um 10:00 Uhr ein Ökumenischer Bittgottesdienst für den Frieden in der Ev.-Luth. Stadtkirche gefeiert. Evangelische und katholische Christen in Bautzen kommen im Dom St. Petri zu einem Ökumenischen Gottesdienst zusammen, der von Superintendent Tilmann Popp und Dompfarrer Veit Scapan liturgisch geleitet wird. Zur gleichen Zeit lädt die Kirchgemeinde Burkau zu einem Ökumenischen Gottesdienst in den Taucherwald-Bunker ein. Zuvor beginnt um 9:30 Uhr ein Bußgottesdienst mit persönlicher Handauflegung in der St. Peter und Paul Kirche Göda. In Zittau findet der Ökumenische Gottesdienst um 10:00 Uhr im Gemeindesaal statt. Im Oberlausitzer Dreiländereck in Leutersdorf wird um 10:00 Uhr in der Christuskirche mit der Licht- und Klanginstallation "Die Schöpfung" ein spirituelles Klangerlebnis geboten. Um 15:00 Uhr wird in Kamenz zu einem Gottesdienst in die katholische Kirche Sankt Maria Magdalena (Talstr. 14) eingeladen.

Elbabwärts von Dresden findet am Buß- und Bettag ein Ökumenischer Gottesdienst um 10:00 Uhr in der Frauenkirche Meißen und um 9:30 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst in der Klosterkirche Riesa statt.
Weiter westlich in Wurzen wird der Gottesdienst im Dom um 10:00 Uhr mit der Ökumenischen Kantorei gefeiert und in der Grimmaer Frauenkirche gestaltet u.a. der Motettenchor Leipzig um 10:15 Uhr einen Kantatengottesdienst.
In der Freiberger Petrikirche wird um 15:30 Uhr die Wanderausstellung "Christliche Märtyrer im 20. Jahrhundert" eröffnet. Es werden Beispiele von Frauen und Männer gezeigt, die in ihrer Zeit ihre Stimme erhoben haben gegen Krieg und Gewalt, gegen Unrecht und für die Wahrheit, gegen falschen Nationalismus und für Versöhnung.

Konzerte am Buß- und Bettag

Zahlreiche Konzerte nehmen den Feiertag zum Anlass, um in sächsischen Kirchen am Nachmittag und Abend eigene musikalische Akzente zu setzen. So erklingt in der Radebeuler Lutherkirchgemeinde um 16:00 Uhr ein Chor- und Orchesterkonzert mit „Zeit und Ewigkeit“ von J.G. Naumann und „Miserere“ von J.A. Hasse mit der Radebeuler Kantorei und in der Martin-Luther-Kirche Dresden-Neustadt führt der Dresdner Bachchor mit der Elbland Philharmonie Sachsen und Solisten „Ein deutsches Requiem“ von J. Brahms auf.

Im erzgebirgischen Pockau singt der Männerchor der Kirchgemeinde unter dem Titel „Dona nobis pacem – Gib uns Frieden“ und in der Zittauer St. Johanniskirche führen die Ephoralkantorei zusammen mit dem Oratorienchor Hoyerswerda und der Lausitzer Philharmonie das Oratorium „Paulus“ von F. Mendelssohn-Bartholdy auf.

Im vogtländischen Auerbach in der St. Laurentiuskirche heißt es um 17:00 UhrSonoris causa - um des Klanges willen!“ mit Kostbarkeiten barocker Kammermusik (Barockcello, Basso Continuo). Weiter nördlich in Zwickau-Marienthal bringt ein Duo mit „Orgelsax“ (Orgel, Saxophon) in der Pauluskirche neue Klangtöne mit klassischen Werken von J.S. Bach, Choralmelodien oder Themen aus Kinofilmen, bspw. "Schindlers Liste", zu Gehör. Im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz wird ebenfalls um 17:00 Uhr durch die örtliche Kantorei in St. Annen das Requiem d-Moll von J.S. Bach aufgeführt.  

In der Oberlausitz erklingt im Bautzner Dom St. Marien unter dem Titel "Bruckner 200“ ein Konzert zum Buß- und Bettag durch die Sächsische Bläserphilharmonie und dem Kammerchor der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ unter Leitung von Peter Sommerer und Jan Scheerer.
Der ansonsten in Bautzen ansässige Kirchenmusikdirektor Michael Vetter gibt zur gleichen Zeit wiederum ein Gastspiel mit einem Orgelkonzert in der Schlosskirche Chemnitz mit Werken von J. S. Bach, O. Messiaen, Enjott Schneider u.a. 

Weitere musikalische Angebote sind ebenfalls um 17:00 Uhr in der Auenkirche in Markkleeberg und in der Stadtkirche St. Marien in Borna zu erleben.
Um 18:00 Uhr gestaltet das Ensemble TonArt in der Leipziger Peterskirche eine musikalische Andacht zum Buß- und Bettag. Die Leitung hat Robert Pohlers. Zur gleichen Zeit erklingen in der St. Laurentiuskirche Leipzig-Leutzsch Solokantaten von H. Schütz, D. Buxtehude, Franz Tunder und anderen Komponisten. Sopranistin Sewon Kim wird von einem Instrumentalensemble unter Leitung von Detlev Schulten musikalisch begleitet. 

Um 20:00 Uhr gibt der Bremer Domorganist Stephan Leuthold ein Orgelkonzert mit dem Titel „Imposantes und Impressionistisches“ in der Dresdner Frauenkirche. In den energiegeladenen Werken von J. S. Bach, F. Mendelssohn Bartholdy, F. Liszt und Claude Debussy könne man erleben, wie sich Zeit und Ewigkeit begegnen.

Hintergrund

Der Buß- und Bettag liegt am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag und thematisiert die Frage von Schuld und den christlichen Umgang damit in Buße, Beichte und Gebet. Er soll Anlass zur Reflexion des eigenen Handelns sein und dazu ermutigen, neue Wege im Leben einzuschlagen. Neben der persönlichen Dimension greift er auch immer aktuelle Fragestellungen auf.

 

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