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Fahnenaktion gegen Gewalt an Frauen


24. November 2018

Plädoyer für ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben

DRESDEN – Die Kirchliche Frauenarbeit zeigte in Dresden Flagge im Vorfeld des morgigen Gedenktags gegen Gewalt an Frauen (25. November). Mit einer Fahnenaktion und einer Andacht am Haus der kirchlichen Werke in Blasewitzer Tauscherstraße beteiligte sich am letzten Donnerstag die Frauenarbeit an der sächsischen Frauenwoche „Häusliche Gewalt und sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen“.

Der Gedenktag „Nein Zu Gewalt an Frauen“ – 2001 initiiert durch TERRE DES FEMMES - ist auch im Jahr 2018 hoch aktuell, denn körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt erfahren auch heute in Deutschland erschreckend viele Mädchen und Frauen. Darüber gibt eine in der vergangenen Woche veröffentliche Studie des Bundeskriminalamtes Auskunft.

So erlebten hunderttausende Frauen Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Alle zwei bis drei Tage käme in Deutschland ein Mensch durch häusliche Gewalt ums Leben. Meist sind seien es Frauen. Die erschreckenden Zahlen zeigten, dass Gewalt ist Deutschland alltäglich seien, folgert die Frauenarbeit.

„Der Gewalt zu entkommen, sich selbst und oft auch die eigenen Kinder zu schützen, ist unendlich schwer,“ sagte Bundesjustizministerin Katarina Barley anlässlich der Veröffentlichung der Studie. Daraus folgern Vertreterinnen der Frauenarbeit, dass alle – die Gesellschaft, die Kirche und der Staat – aufgerufen seien, nicht wegzusehen und die Betroffenen zu unterstützen. 

350 Frauenhäuser in Deutschland würden nicht ausreichen, um Frauen zu helfen. Die Bundesregierung will daher in den nächsten Jahren zusätzliche Gelder bereitstellen, um die Länder und Kommunen dabei zu unterstützen, ihre Angebote zu verbessern.

Das sei auch in Sachsen notwendig, so die Forderung der Frauenarbeit. So gebe es beispielsweise im Erzgebirgskreis kein Frauenschutzhaus. Betroffene Frauen und ihre Kinder aus dieser Region müssten weite Wege zurücklegen, um Hilfe zu finden.

Gewalt geschieht in Familien, im beruflichen Kontext, im sozialen Nahbereich, aber auch in der Kirche. Das hätten Studien über sexuelle Übergriffe - insbesondere an Kindern und Jugendlichen - in erschreckender Weise dokumentiert.

Die ‚Evangelischen Frauen in Deutschland‘ begrüßten die von der EKD-Synode beschlossenen Unterstützungsmaßnahmen für Betroffene von sexualisierter Gewalt im kirchlichen Bereich als einen großen Schritt nach vorn.

Diesen Beschluss umzusetzen sei auch eine große Herausforderung für die evangelischen Landeskirchen, so die Frauenarbeit. Auch die sächsische Landessynode habe das Thema auf der Herbsttagung am zurückliegenden Wochenende angesprochen.

Die Kirchliche Frauenarbeit und die Gleichstellungsbeauftragte der sächsischen Landeskirche sagen entschieden „NEIN zu Gewalt an Frauen!" und setzten sich für ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben von Mädchen und Frauen in Deutschland und weltweit ein. Denn so sei der biblische aufgetragen, „unseren Mund aufzutun für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind“ (Sprüche 31,8).

Kirchliche Frauenarbeit in der sächsischen Landeskirche

Fahne am Balkon des Verwaltungsgebäudes
Fahne hängt am Verwaltungssitz der Frauenarbeit
Frauengruppe nach der Andacht am Donnerstag
Frauengruppe nach der Andacht am Blasewitzer Gebäude

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