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Inklusionspreis an MDR-Magazin verliehen


03. Juni 2022

30 Jahre BBW-Leipzig-Gruppe - #Bildung – bringt - Wandel

LEIPZIG - Im Rahmen der Feierlichkeiten ihres 30. Jubiläums hat die BBW-Leipzig-Gruppe ihren Inklusionspreis „Brückenschlag“ an das MDR-Magazin „Selbstbestimmt“ verliehen und würdigte so die berührende, informative und barrierefreie Berichterstattung des Formats, das Menschen mit Behinderung ausführlich zu Wort kommen lässt.

Etwa 300 geladene Gäste, darunter Gäste aus Politik, Kirche, Sozialwesen, Gesundheit und Kultur, verfolgten am Abend des 1. Juni das Programm in der Alten Wollkämmerei in Leipzig und nutzten die Chance zum Gratulieren, zu Gesprächen und Austausch. Höhepunkt des Abends war die 16. Verleihung des Inklusionspreises „Brückenschlag“. Der Preis zeichnet seit 2006 Unternehmen, Vereine oder Projekte aus, die sich in beispielgebender Weise für die Eingliederung von Menschen mit Behinderungen engagieren und einen Beitrag für eine inklusive Gesellschaft leisten.

Das MDR-Magazin „Selbstbestimmt“ trägt zum Verständnis und zur Akzeptanz von Diversität in der Gesellschaft bei und sorgt für mehr Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung. Hier spannt sich eine Brücke zu den Anliegen der BBW-Leipzig-Gruppe, die mit ihren Angeboten ebenfalls auf eine barrierefreie und inklusive Gesellschaft hinarbeitet.

„Der MDR setzt sich als modernes Medienhaus kontinuierlich für Menschen mit Behinderung und kognitiver Einschränkung ein. Denn Teilhabe gehört zu unserem öffentlich-rechtlichen Auftrag. Ein Großteil unserer MDR-Angebote wird untertitelt, mit Hörfassungen, Gebärdensprache oder Leichter Sprache versehen. Eines davon ist natürlich die Sendereihe ‚Selbstbestimmt‘, die seit mehr als 30 Jahren Themen und Belange von Menschen mit Behinderungen in den Fokus rückt. Dieser Preis macht uns stolz und spornt uns weiter an. Denn er ist Anerkennung dafür, dass unser Engagement als MDR stark dazu beiträgt, dass Menschen mit Behinderung heute ganz selbstverständlich in der Gesellschaft wahrgenommen werden. Barrierefreiheit beginnt im Kopf – es braucht Partner und Netzwerke bei der Umsetzung in Politik und Gesellschaft – z.B. auf dem Weg von der Schule in den Beruf. Einer davon ist das BBW“, so Prof. Dr. Karola Wille, Intendantin des MDR, als sie den Preis auf dem Empfang entgegennahm.

Passend dazu stand das Jubiläum der BBW-Leipzig-Gruppe unter dem Motto „Bildung bringt Wandel“. „Damit möchten wir auf Potentiale und Chancen durch Bildung in allen Lebensbereichen aufmerksam machen. Leider ist es bei allen Bemühungen immer schwieriger geworden, entsprechende Angebote zu ermöglichen.

Freie Träger wie wir ringen seit Jahren um Finanzierung und Kostensätze“, mahnte Tobias Schmidt, Hauptgeschäftsführer der BBW-Leipzig-Gruppe. „Wir wünschen uns daher zu unserem Jubiläum die Stärkung von Bildung, Projekten und Maßnahmen.“ Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, lobte in ihrer Festrede die Arbeit der Berufsbildungswerke und forderte, dass soziale Themen angesichts der aktuellen politischen Lage nicht untergehen dürfen.

Dass es im Bereich Bildung noch viel Potential auszuschöpfen gilt, zeigte sich auch in einer Gesprächsrunde mit Moderatorin Kerstin Palzer mit Wilfried Kühner (Amtschef des Kultusministeriums Sachsen), Klaus-Peter Hansen (Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen, Bundesagentur für Arbeit), Oberlandeskirchenrat Burkart Pilz (Ev.-luth. Landeskirche Sachsens) und Tanja Ergin (Geschäftsführerin BAG BBW). Tanja Ergin machte sich dabei für eine Digitalisierungsoffensive in der beruflichen Rehabilitation stark: "Wenn die Politik digitale Teilhabe am Arbeitsleben für Jugendliche mit Behinderungen auch in Einrichtungen wie Berufsbildungswerken fördern will, dann muss sie ein gezieltes Investitionsprogramm für diese Einrichtungen auflegen."

Burkart Pilz, Dezernent im Ev.-Luth. Landeskirchenamt Sachsens wurde in der Gesprächsrunde gefragt, was sich ändern müsse, damit religiöse Bildung darüber hinaus noch außerhalb von kirchlichen Strukturen erlebbar bzw. vermittelt werde. Burkart Pilz erklärte daraufhin:

„Es muss sich ein verengtes und funktionales Bildungsverständnis weiten: Bildung ist mehr als Vorbereitung auf den „Ernst des Lebens“, mehr als Rechnen und schreiben können, mehr als „Funktionieren“. Wir erschließen die Welt nicht nur naturwissenschaftlich, sondern auch religiös. Politische Kulturen müssen sich ändern. Religion darf in der Schule kein „Nebenfach“ mehr sein. Religiöses Wissen und Kompetenzen von Kindern sind ernst zu nehmen.“

BBW-Leipzig-Gruppe

v.l.n.r. Bastian Schmiedel (Kaufmännischer Geschäftsführer BBW-Leipzig-Gruppe), Gina-Elisa Sebastian-Yolcu (Vorsitzende der Teilnehmendenvertretung), Jana Lindner (Produzentin Selbstbestimmt), Anette Reiß (MDR), Prof. Dr. Karola Wille (MDR-Intendantin), Tobias Schmidt (Hauptgeschäftsführer BBW-Leipzig-Gruppe)
OLKR Burkart Pilz (EVLKS) spricht in der Podiumsrunde

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