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Landesbischof pflanzt gemeinsam mit Jugendlichen über 500 Bäume


19. Oktober 2023

SCHWARZENBERG – Landesbischof Tobias Bilz traf sich am heutigen Donnerstag, 19. Oktober 2023, mit Jugendlichen und pflanzte gemeinsam mit ihnen über 500 Bäume in einem kirchlichen Wald bei Schwarzenberg. Das Baumpflanzen gehörte zu einer Mitmach-Aktion, zu welcher der Landesbischof 12.000 evangelische Jugendliche der 9. und 10. Klassen in einem Brief im Sommer eingeladen hatte. An ihr hatten sich 500 Jugendliche beteiligt und dem Landesbischof geschrieben, was ihnen an Kirche gefällt und wo sie sich Veränderungen wünschten.

Dies war auch ein zentrales Gesprächsthema mit den Schülerinnen und Schülern der Evangelischen Oberschule in Schneeberg, die Landesbischof Tobias Bilz heute beim Pflanzen der Bäume unterstützten. Sie erzählten von ihren eigenen Erfahrungen mit Kirche und von ihren Wünschen.

Landesbischof Tobias Bilz äußerte sich beeindruckt von der Tatkraft und dem Engagement, mit dem die 15- und 16jährigen Bäume gepflanzt hätten: „Mit den eigenen Händen etwas zu machen, ist die beste Möglichkeit um zu merken, dass man etwas bewirken kann im Leben“, so der Landesbischof. Viele junge Menschen sähen die Herausforderungen des Klimawandels und machten sich Sorgen. Heute hätte er erlebt, welche große Kraft es habe, gemeinsam zum Spaten zu greifen und etwas Konstruktives zu tun. „Hoffnung ist nicht nur ein Wort, sondern eine Haltung“, meint Tobias Bilz. Sie motiviere zum Handeln und gebe gleichzeitig Gelassenheit. Gefreut habe ihn aber auch, wie positiv die Jugendlichen von ihrem Glauben und der Gemeinschaft in der evangelischen Jugend gesprochen hätten. Gerade in den Herausforderungen der aktuellen Zeit und den vielen Unsicherheiten, die mit der Zukunft verbunden seien, biete der Glauben und die Gemeinschaft mit anderen, die ihn teilten, Halt und eine Orientierung.

Ein zweites wichtiges Thema, welches der Landesbischof mit der Pflanz-Aktion verbinden wollte, war der Wunsch, gemeinsam mit Jugendlichen etwas für den Erhalt des Waldes und des Klimas zu tun. Unter Anleitung von Revierförsterin Leila Reuter pflanzten sie in einem kirchlichen Waldstück bei Schwarzenberg 500 Kiefern. Dabei erläuterte ihnen die Försterin, worunter die Wälder aktuell zu leiden haben und wie dem durch die kirchliche Waldgemeinschaft begegnet werde. „Unsere Baumarten können sich nicht so schnell anpassen wie sich das Klima ändert.“, sagt sie. Deshalb werde in den kirchlichen Wäldern zum einen auf die natürliche Verjüngung z.B. durch Buchen und Bergahorn gesetzt und zum anderen mit Baumarten aufgeforstet, die eine große ökologische Toleranz in Bezug auf Wasser und Wärme haben: „Das sind beispielsweise Pionierbaumarten wie die Kiefer – also Baumarten, die nach der Eiszeit unsere Wälder mit haben entstehen lassen.“, so Leila Reuter.

Als Botschaft an die jungen Leute formuliert sie: „Wenn wir uns in unserem Leben an dem orientieren, was Jesus uns gesagt hat, dann achten wir alle Kreaturen, überlegen uns genau, was und wieviel wir essen, was und wieviel wir wirklich kaufen müssen, welcher Luxus wirklich notwendig ist.“ Jede und jeder Einzelne sei gefragt, die eigene Haltung und den Lebensstil zu überdenken, wenn sich im Großen etwas ändern solle. Aber sie ermutigt dabei auch zu Gottvertrauen: „Wir dürfen auf Gottes Beistand vertrauen. Angst ist kontraproduktiv. Sie lähmt. Denn wir können nicht tiefer fallen als in Gottes Hände.“, ist Leila Reuter der festen Überzeugung.

Hintergrund: Kirchliche Waldgemeinschaft Westerzgebirge und Kirchenwald in Sachsen

Die Kirchlichen Waldgemeinschaft Westerzgebirge bewirtschaftet ca. 1000 ha Kirchenwald. Im Bereich der Landeskirche bestehen etwa 5.000 ha Wald, die von der Kirchlichen Waldgemeinschaft Vogtland, der Kirchlichen Waldgemeinschaft Westerzgebirge sowie im Bereich Nord- und Ostsachen den waldbesitzenden Kirchgemeinden bewirtschaftet werden. Unterstützt werden sie von Kirchenrevierförstern und den beiden landeskirchlichen Forstbeauftragten. Mitglied der Waldgemeinschaften sind in erster Linie waldbesitzende Kirchgemeinden. Die Waldgemeinschaften arbeiten mit jeweils etwa vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bilden auch selbst aus. Aufgabe im Kirchenwald ist die nachhaltige, pflegliche Bewirtschaftung des Waldes nach anerkannten forstlichen Grundsätzen mit dem Ziel, die vielfältigen Funktionen des Waldes stabil zu erhalten.

Hintergrund: Bischofsbrief an Jugendliche im Juni 2023

Seit 2015 ist es Tradition, dass der Landesbischof in Sachsen allen getauften Jugendlichen der 9. und 10. Klasse einen Brief schreibt und sie damit über Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements sowie Berufe in der Kirche informiert. Landesbischof Tobias Bilz hatte seinen diesjährigen Brief an 12.000 Jugendliche mit einem Anliegen verknüpft. In seinem Brief hatte er den Jugendlichen geschrieben: "In unserer tansanischen Partnerkirche ist es Tradition, dass alle Konfirmanden in ihrer Konfi-Zeit zehn Bäume pflanzen. Auch in Sachsen leiden Wälder unter Trockenheit und Waldbränden. Ich möchte mich mit Euch zusammen dafür einsetzen, dass junge Bäume hier bei uns zu Wäldern heranwachsen können. Denn Wälder sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Erholungsorte für uns Menschen und wichtig zum Schutz des Klimas."

In dem Brief hatte er alle Jugendlichen zu einer Mitmach-Aktion eingeladen, an der sich 500 Jugendliche beteiligten, indem sie auf seine Fragen geantwortet haben. Tobias Bilz hatte sie in seinem Brief gefragt, was sie an der Kirche gut finden und wo sie sich Veränderungen wünschten. "Ich bin ziemlich beeindruckt, dass so viele sich beteiligt und was mir die Jugendlichen geantwortet haben", sagte Landesbischof Tobias Bilz. "Und es gibt mir Hoffnung, wenn 500 junge Menschen sagen, dass sie den Glauben an Gott und die Gemeinschaft in unserer Kirche als etwas Tolles erleben", ergänzt er. Daneben seien noch ganz viele andere Dinge von den Jugendlichen benannt worden, die für sie wichtig seien an der Kirche - so beispielsweise das gemeinsame Singen, der Besuch der Jungen Gemeinde, Rüstzeiten und Jugendgottesdienste. "Aber die Jugendlichen können auch klar benennen, welche Veränderungen sie sich in unserer Kirche wünschen - und das ist für mich ebenso wichtig und bedeutsam", berichtet Tobias Bilz. So wünschten sich viele Jugendliche mehr Offenheit und Toleranz in der Kirche, modernere Lieder und Gottesdienste und mehr Beteiligung und Angebote für Jugendliche. "Ich bedanke mich bei allen Jugendlichen, die mir auf meine Fragen geantwortet haben - das war richtig großartig", freut sich der Landesbischof. 

Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die seine Fragen beantwortet haben, verloste er in der letzten Schulwoche dreißig Preise. Zu gewinnen gab es schöne Kaffeetassen, Powerbanks, Rucksäcke und als ersten Preis ein Fahrrad. Die Preise gingen an insgesamt 30 Jugendliche aus dem Vogtland, dem Erzgebirge, dem Muldental, der sächsischen Schweiz und der Lausitz sowie aus Dresden, Leipzig und Chemnitz. 

Zum Brief des Landesbischofs an die Jugendlichen

 

Baumpflanzen: Revierförsterin Leila Reuter erklärt, wie es dem Wald geht und warum der Wald für Menschen wichtig ist
Landesbischof Tobias Bilz mit Schülerin Helene (Ev. Oberschule Schneeberg)
Gruppenbild aller Beteiligten
500 Kiefernsetzlinge für den Kirchenwald

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