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Ökumenische FriedensDekade 2017


07. November 2017

Ökumenische FriedensDekade zum Thema "STREIT!" vom 12. bis 22. November

DRESDEN - In sächsischen Kirchgemeinden wird der Beginn der FriedensDekade am Sonntag, 12. November, mit Bittgottesdiensten für den Frieden und Andachten begangen. In Leipzig-Gohlis findet bereits im Vorfeld am 5. November um 17:00 Uhr ein Jugendgottesdienst statt. Während der Friedensdekade laden die Kirchgemeinden täglich in den Abendstunden zu Andachten und Friedensgebeten ein. Insbesondere in Sachsen beteiligen sich viele Gemeinden und Gruppen an dieser Aktion, da sie hier an die kirchliche Friedeninitiative „Schwerter zu Pflugscharen“ anknüpft.

Als Abschluss der FriedensDekade feiern die Gemeinden besondere Bittgottesdienste am Buß- und Bettag, der nur noch in Sachsen ein staatlich geschützter arbeitsfreier Feiertag ist. Landesbischof Dr. Carsten Rentzing wird am 22. November in der Dresdner Kreuzkirche predigen.  

 Zum Thema der diesjährigen Ökumenischen FriedensDekade:

Die gesellschaftlichen Entwicklungen in den letzten Jahren haben das diesjährige Thema der Friedensdekade mitbestimmt: In der öffentlichen politischen Debatte und im Internet werden Menschen verunglimpft oder bedroht. Die Würde und Unverletzbarkeit von Menschen und Menschengruppen wird offen in Frage gestellt. Meinungen und Urteile stehen fest, eine Diskussion darüber ist unmöglich. „Streit!“ – Das Motto der diesjährigen Friedensdekade greift dies auf und ist damit hochpolitisch. Es fordert Christinnen und Christen auf, meinungsbildend in die öffentliche Debatte einzugreifen und dem Ruf des Propheten Jeremia zu folgen, Recht und Gerechtigkeit zu schaffen. Der Bibeltext Jeremia 22,1-5 dient als Bezugspunkt zum Thema und benennt, worum es geht: klar Position zu beziehen und Partei zu ergreifen für die Opfer, die Schwächeren und die Menschenrechte.

Zugleich besteht die große Herausforderung, die Gräben in der Gesellschaft zu überwinden und Bedingungen für eine demokratische Streitkultur zu schaffen, die niemanden ausgrenzt und bei der es um eine konstruktive Lösung der vor uns stehenden Probleme geht. Notwendig ist eine demokratische, gewaltfreie Debattenkultur, in der alle Meinungen ernst genommen werden, solange sie nicht den Diskurs dazu instrumentalisieren, Menschenfeindliche Positionen zu verbreiten und die Demokratie zu schwächen. Hierzu passt die zweite biblische Bezugsstelle zum Motto, die Ermutigung Jesu an seine Freundinnen und Freunde: „Wer bei Euch groß sein will, der soll euer Diener sein.“ (Matthäus 20, 20 – 28)

Das Motto der Friedensdekade 2017 fordert heraus, nicht passiv zu sein, sondern für Demokratie und Menschenwürde konstruktiv, entschieden und gewaltfrei zu streiten. Argumente müssen verständlich vermittelt werden, ohne die Komplexität der Realität zu vernachlässigen und unzulässig zu vereinfachen. Die Bedenken und Ängste von Menschen müssen ernst genommen werden. Es braucht Raum für die kreative Lösungssuche für die existierenden gesellschaftspolitischen Probleme.

Geboren wurde die Idee zur FriedensDekade in den Niederlanden. Während des Kalten Krieges in den 1980er Jahren wurde die Idee der Friedenstage deutschlandweit bekannter – besonders in Ostdeutschland. „Schwerter zu Pflugscharen“ war hier das wohl bekannteste Projekt in jener Zeit. Die FriedensDekade hat wesentlich zur Vertiefung des christlichen Friedenszeugnisses beigetragen.  

Ökumenische FriedensDekade: http://www.friedensdekade.de/

FriedensDekade 2017

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