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Pilgern für Klimagerechtigkeit

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Ökumenische Klimapilger erreichen Sachsen

Nach dem Start am 9. September 2018 in Bonn kam der Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit  für zwei Wochen nach Sachsen. Erste Station war ab Sonntag, 21. Oktober, das nordsächsische Schkeuditz. 

Von dort führte der Weg durch den Freistaat, unter anderem nach Leipzig und Dresden sowie durch das Mitteldeutsche und Lausitzer Braunkohlerevier. Die Reviere wurden als „Schmerzpunkte“ ausgewählt – zu den Forderungen des Klimapilgerwegs zählt unter anderem die Einleitung des Kohleausstiegs in Deutschland. 

Der internationale Pilgerweg für Klimagerechtigkeit verläuft durch verschiedene Bundesländer und endet am 9. Dezember im polnischen Katowice, der Gastgeberstadt der 24. UN-Weltklimakonferenz (3.-14. Dezember). Insgesamt erstreckt sich die Route über 1.700 km.

Auf dem Weg durch Sachsen sind Gottesdienste, Andachten, Podien, Begegnungen und weitere Veranstaltungen geplant. In der Leipziger Nikolaikirche predigte am 22. Oktober im Friedensgebet Bischöfin i.R. Bärbel Wartenberg-Potter.

Station in der Leipziger Nikolaikirche

Beim Gottesdienst kamen auch die Pilger selbst zu Wort und berichteten von ihren Eindrücken vom Weg. So erzählte Langzeitpilger Wolfgang Löbnitz von einer Wierderbegegnung mit Schülern in Hagen. Diese hatten die Klimapilger schon 2015 getroffen und sie waren damals so beeindruckt, dass sie sich inzwischen selbst für Klimagerechtigkeit engagierten mit „Plant for the planet“ . Dies zeige, dass auch kleine Aktionen wie das Pilgern große Wirkung zeigen können.

Dauerpilger Christian Seidel bekräftigte noch mal die Forderungen nach Globaler Klimagerechtigkeit, Generationen-Gerechtigkeit („Enkel- Gerechtigkeit“) und sozialer Gerechtigkeit.

Das Leipziger Missionswerk hatte tags darauf zu einem Themenabend über den Klimawandel in Tansania, Indien und Papua-Neuguinea eingeladen.

 Unterwegs war in dem vom Braunkohleabbau bedrohten Pödelwitz ein Gespräch mit der Initiative „Pödelwitz bleibt“ geplant und im Gymnasium Nossen nahmen Schülerinnen und Schüler an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Ende der Heißzeit“ teil. 

53. Etappe begann mit Morgenandacht in Meißen

Bei klarem Morgensonnenwetter am Reformationstag, 31. Oktober, begann für die Pilger auf dem 3. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit (Bonn-Katowice) in Meißen die anstehende Wegstrecke nach Dresden mit einer Andacht in der Allerheiligenkapelle am Kreuzgang.

Landesbischof Dr. Carsten Rentzing begrüßte die Gruppe der Pilger auf ihrer 53. Etappe. Er verwies einerseits auf die schönen Wetteraussichten an diesem Tag auf dem Weg in die Landeshauptstadt, andererseits betonte er, dass dies aber nichts an der Ernsthaftigkeit des Anliegens ändere. Der Hinwendung zu Christus folge die Hinwendung zur Welt. Auch das Anliegen, für Klimagerechtigkeit, für Umwelt- und Klimaschutz einzutreten, bedeute die Verantwortung aus Christus heraus in der Welt wahrzunehmen.

„Das Herz bei den Armen haben“, das lese Dr. Rentzing aus den Worten der Bergpredigt: „Selig sind die Barmherzigen“. Anschließend verwies er auf die Menschen an den Küsten Indiens, deren Klagen über den steigenden Meeresspiegel „uns in den Ohren liegen“. Das führe zur Erkenntnis, dass „wir nicht das Recht hätten, uns als Räuber in der Welt zu benehmen, mahnte er. Gemeinsam sangen die versammelten Teilnehmer in der Andacht mehrere Lieder, bevor der Landesbischof den Reisesegen erteilte.

Danach begann der Wegabschnitt elbeaufwärts nach Dresden, wo abends Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen die Klimapilger im Rathaus empfangen wird. Weitere Gespräche und Begegnungen wird es am 1. November u.a. in der Gläsernen Manufaktur, im Sächsischen Landtag und in der Dresdner Frauenkirche geben. Hier findet eine Podiumsdiskussion zum Thema Klimaschutz und Braunkohle statt. Am 2. November geht es weiter in Richtung Lausitz.

 Einen Tag später sammeln sie sich in Dresden zu einem Morgengebet mit dem katholischen Bischof Heinrich Timmerevers.

Auf dem Programm in der Landeshauptstadt steht außerdem eine Diskussionsrunde in der Unterkirche der Frauenkirche zum Thema „Klimagerechtigkeit?  – geht doch! Welche Schritte gehen wir in Sachsen“ mit Vertreterinnen und Vertretern von Staat, Kirche und Zivilgesellschaft.

Der weitere Pilgerweg führt später über Kamenz, Hoyerswerda und Schleife nach Brandenburg. Wer die Ziele des Pilgerwegs unterstützen möchte, ist zum Mitpilgern eingeladen – egal ob es nur eine kurze Strecke, eine Tagesetappe oder länger ist. Die Pilgerinnen und Pilger besuchen neben den „Schmerzpunkten“ auch „Kraftorte“ der Klimagerechtigkeit in Deutschland und Polen. Während des Weges werden Unterschriften und Stimmen zur Klimagerechtigkeit gesammelt, die der Kohlekommission in Berlin und der UN-Klimakonferenz in Katowice übergeben werden.

Der Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit wird unterstützt von einem breiten ökumenischen Bündnis aus 40 Organisationen, Initiativen und Unternehmen, darunter Brot für die Welt, das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR e.V., die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Deutsche Bischofskonferenz und das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘.

Die einzelnen Tagesetappen, Informationen zum Anliegen und Veranstaltungshinweise sind unter www.klimapilgern.de zu finden.  

Weitere Informationen für Sachsen:

 

  • Die einzelnen Tagesetappen, Informationen zum Anliegen und Veranstaltungshinweise sind unter www.klimapilgern.de zu finden.

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