
Evangelischer Religionsunterricht
Was feiern wir an Ostern und Pfingsten? Wer hat die Geschichten der Bibel aufgeschrieben? Warum bin ich auf der Welt? Warum gibt es Leid? Was trägt unser Leben? Diese und viele andere Fragen, die sich auch für Kinder und Jugendliche stellen, sind Thema im Evangelischen Religionsunterricht.
Wozu Religionsunterricht?

Entdeckungen machen und sich die Welt erschließen
Kinder und Jugendliche haben viele große Fragen, auch nach dem Woher, Wozu und Wohin. Dafür gibt es im Religionsunterricht Raum und Zeit. Hier kann jeder Schüler an einem faszinierenden Suchprozess nach Antworten teilnehmen, vielfältige Entdeckungen machen und seine Meinung frei äußern. Religionsunterricht vermittelt, was Menschen über Generationen hinweg geglaubt haben und fragt nach der Bedeutung dieses Glaubens für unser Leben und unsere Welt heute.
Der Religionsunterricht hilft, unsere eigene und andere Kulturen, Religionen und Weltanschauungen besser zu verstehen und sich dazu äußern zu können. Die Religion hilft Menschen, sich die Welt zu erschließen. Sie denken über den Sinn des Lebens nach, versuchen ihre Erfahrungen zu deuten und diskutieren sie mit anderen. Im Religionsunterricht lernen Kinder und Jugendliche, mehr über ihre Religion zu erfahren und sich mit deren Grundlagen, aber auch der Beziehung zu anderen Religionen auseinanderzusetzen.
Religionsunterricht im Freistaat Sachsen
Mit Beginn des neuen Schuljahres werden etwa 81 000 Schülerinnen und Schüler auf dem Gebiet der Landeskirche wieder am Evangelischen Religionsunterricht teilnehmen. Nach Einführung des Religionsunterrichts in Sachsen als ordentliches Schulfach vor 25 Jahren beträgt der Anteil der Teilnehmenden an der Gesamtschülerzahl in öffentlichen und freien Schulen gut 25 Prozent.
Etwa ein Viertel bis ein Drittel dieser Schüler gehört nicht der EVLKS an. Der Aufbau des Religionsunterrichtes in den östlichen Bundesländern stellt eine wichtige demokratische Aufbauleistung dar. Der Evangelische Religionsunterricht wird im Freistaat Sachsen von etwa 900 Lehrkräften in allen Jahrgangsstufen erteilt. Davon etwa 500 kirchliche Lehrkräfte unterrichten 45 % der Religionsschüler auf dem Gebiet der Landeskirche.
Der Religionsunterricht geht in einem faszinierenden Suchprozess auf die großen Fragen des „Woher, Wozu und Wohin“ der Kinder und Jugendlichen ein und trägt wesentlich zum Bildungsauftrag von Schule bei, indem er religiöse und ethische Dimensionen des Lebens erschließt.
Schüler lernen die christliche Überlieferung evangelischer Prägung in authentischer Form kennen. Sie setzen sich mit der Bedeutung von Glauben und christlicher Tradition, mit Wahrheitsansprüchen der Religionen und Weltanschauungen in einer pluralen Welt auseinander, damit sie sich selbstständig, frei und erfahrungsbezogen orientieren können.
Wissenswertes
Ordentliches Unterrichtsfach in Sachsen
Der Religionsunterricht ist ein ordentliches Unterrichtsfach in Sachsen, d.h. er ist über Grund- und Schulgesetz verankert. Vorgesehen sind wöchentlich 2 Stunden – auch wenn dies bislang noch nicht flächendeckend angeboten wird. Der Freistaat Sachsen übergibt dabei die Verantwortung für die Inhalte des Religionsunterrichts an die Kirchen.
Nicht an Kirchenmitgliedschaft gebunden
Der Religionsunterricht ist offen für alle Kinder und Jugendliche. Er ist nicht an die Kirchenmitgliedschaft gebunden.
In welchen Schulformen gibt es Religionsunterricht?
Evangelischer Religionsunterricht wird in Gesamtschule, Förderschule, Oberschule, Gymnasium und Berufsschulen angeboten. Die Lehrpläne werden von Staat und Kirche gemeinsam erstellt.
Kooperativ und Fachübergreifend
Der Evangelische Religionsunterricht in Sachsen ist ökumenisch ausgerichtet und strebt die Kooperation mit dem Katholischen Religionsunterricht an. Auch fachübergreifende Kooperationen mit den Fächern Deutsch, Geschichte, Kunst u.a. sind möglich.
Qualifizierte Lehrkräfte
Die Religionslehrkräfte sind universitär qualifiziert in Theologie, Religionspädagogik und Bildungswissenschaft. Sie sind selbst Mitglied einer Evangelischen Kirche und werden mit einer sogenannten Vokation verpflichtet. Damit erklären sie, ihren Unterricht fachlich und persönlich nach den Grundsätzen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche zu gestalten.
Auch Pfarrer übernehmen z.T. Religionsunterricht.
Fachberatung und –aufsicht
Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens beauftragt eine kirchliche Fachaufsicht, die zusammen mit der staatlichen Aufsicht Beratung leistet.

Info-Faltblätter


Religionsunterricht / Oberschule, Gymnasium
Faltblatt Oberschule und Gymnasium
Datei: pdf 726 KB