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Sorge um Waldbrände in der Sächsischen Schweiz


28. Juli 2022

Seelsorger und Kirchgemeinden der Region unterstützen Menschen und Helfende

DRESDEN – Die große Trockenheit und Hitze führt auch in Sachsen vermehrt zu Waldbränden. Diese haben nun auch die Sächsische Schweiz erreicht. Vor Ort kämpfen Feuerwehrleute gegen eine Ausbreitung der Brände im Nationalpark. Pfarrer Matthias Große, Polizeiseelsorger in Dresden und Beauftragter für Notfallseelsorge, äußert nach einem Besuch bei Einsatzkräften in der Sächsischen Schweiz seinen großen Respekt vor den Feuerwehrleuten und allen unterstützenden Kräften vor Ort: „Sie kämpfen Tag und Nacht mit vollem Einsatz gegen das Feuer.“.

Die Kirchgemeinden Bad Schandau und Sebnitz-Hohnstein unterstützen die Feuerwehren und bieten Menschen, die in Sorge sind, Gespräche und Seelsorge an. In Abstimmung mit den Kommunen vor Ort werben sie um Spenden zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren in der Region.

Dr. Luise Schramm, Pfarrerin in Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz, hat die brennenden Wälder in ihrem Gemeindegebiet direkt vor Augen. „Den Rauch haben wir alle in der Nase. Viele Menschen haben Sorge, dass sich das Feuer ausbreitet.“ Ihre Kirchgemeinde hat die Feuerwehrleute im Einsatz mit Getränken unterstützt und steht im Kontakt mit der Stadtverwaltung in Bad Schandau, um weitere Hilfen abzustimmen. Aber auch die Menschen der Region, die vom Tourismus leben, bräuchten Unterstützung, sagt sie. „Wenn aufgrund der Waldbrände jetzt die ersten Touristen wegbleiben, bedeutet das eine erneute Herausforderung für die Leute hier.“ Nach zwei Jahren Corona-Pandemie seien die Kräfte und Reserven erschöpft. Auch in den Gottesdiensten laden die Kirchgemeinden deshalb dazu ein, in Gebet und Fürbitte an Betroffene und Helfer zu denken. „Und selbstverständlich stehe ich auch da für Gespräche zur Verfügung.“, sagt Pfarrerin Dr. Luise Schramm.

Ihr Pfarrkollege in Sebnitz, Lothar Gulbins, hat den Wald und seine Gefährdung schon länger im Blick. In seiner Region haben Trockenheit und Borkenkäferbefall in den letzten Jahren zu einem massiven Waldsterben geführt. „Dies ist nicht mehr zu übersehen – weder von denen, die hier wohnen, noch von denen, die hierher in den Urlaub kommen. Es macht den Menschen große Sorgen.“, sagt Lothar Gulbins. Deshalb hat er zusammen mit Pfarrer Sebastian Kreß aus dem benachbarten Hohnstein im Juni 2022 einen Abend zur „Zukunft des Waldes“ veranstaltet. Dort wurden Ursachen des Waldsterbens und Handlungsoptionen erläutert und diskutiert. „Dieser Abend war gut besucht und das zeigt mir: Wir als Kirche sind Teil der Gesellschaft und müssen uns zusammen mit den Menschen unserer Region damit beschäftigen, wie es der Natur um uns herum geht und was wir zu ihrem Schutz tun können. Das kann uns nicht egal sein.“ In der Gemeinde soll daher nun eine Gruppe gegründet werden, die sich mit dem Thema Schöpfungsverantwortung beschäftigt.

Eine Übersicht über das landeskirchliche Engagement im Bereich Umwelt, Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung finden Sie hier: https://www.evlks.de/handeln/weltverantwortung/umwelt/ 

Zum Interview der ERF mit Pfarrerin Dr. Luise Schramm

Große Rauchwolken liegen über der Sächsischen Schweiz

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